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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 29 tion trug der Fonds zunächst noch den äußeren Charakter einer ständischen Vertretung, der sich davon allerdings nicht zuletzt durch die zentrale und maßgebende Mitsprache Wiens abzuheben begann. These 2: Institutioneller Wandel und nationale Frage Während der zweiten Hälfte des 19.  Jahrhunderts geriet der Religionsfonds in steigen- dem Maße zum Instrument nationaler Interessen, wobei das orientierende Element regionaler Identitätsschaffung nach wie vor Bedeutung hatte. Die wechselnden politi- schen Haltungen seiner regionalen Entscheidungsträger von Eugen Hackmann über Silvester Morariu-Andriewicz bis hin zu Wladimir Repta spiegeln diesen Wandel wider, aber auch den persönlichen Glaubenskonflikt über die gefährdete Kircheneinheit. In- nerregional wird der Religionsfonds zur Stellschraube der gr.-orient. Kirche, die sich zunehmend als rumänisch-orthodoxe Kirche versteht und die wirtschaftlich mächtige Institution des Fonds gezielt zur Mobilisierung und Elitenreproduktion in ihrem Sinne einsetzt. Die ebenso orthodoxen, jedoch ruthenischen Gläubigen der Bukowina profitie- ren nur mehr in geringem Maße von den Möglichkeiten des Fonds. Parallel zur wachsenden wirtschaftlichen Machtbasis (These 3) verläuft eine (zu- nächst auf das Habsburgerreich beschränkte) Konfliktlinie an Begehrlichkeiten zwi- schen den conationalen rumänischen Bistümern der Monarchie (Czernowitz, Her- mannstadt), die sich in ihrer strukturellen Basis erheblich unterscheiden. Die starke regionale Verankerung des Religionsfonds in der Bukowina setzt in der Frage der Verei- nigung der orthodoxen rumänischen Bistümer beidseits der Karpaten mit Sitz in Czer- nowitz (Cisleithanien) und Hermannstadt (Transleithanien) wirtschaftliche wie regional basierte Interessen vor nationale Ideen. Der Religionsfonds und der Bukowiner Bischof bremsen damit die nationalrumänische Bewegung der Habsburgermonarchie zum Nachteil der in der ungarischen Reichshälfte lebenden Rumänen aus. These 3: Institutioneller Wandel und regionale Modernisierung Die ursprüngliche Intention Wiens, den Religionsfonds zur wirtschaftlichen Basis ei- ner regionalen, aber vom Zentrum aus kontrollierten Entwicklung zu machen, greift verstärkt erst seit der zweiten Hälfte des 19.  Jahrhunderts. Der Fonds beteiligt sich an tragender Stelle an der Modernisierung des Kronlandes und versucht Krisenerschei- nungen durch Umstrukturierungsmaßnahmen abzufangen (z. B. das Eisenwerk in Jakobeny). Die voranschreitende Erschließung der Bukowina ermöglicht ihm dabei gleichzeitig, seine enormen (Wald-)Ressourcen erstmals gewinnbringend in ein inter- nationales Wirtschaftssystem einzuspeisen. Teil dieses Wandels ist indes auch eine allge-
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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