Seite - 32 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

32 Einleitung chen Daseins) vom (zumindest im Grundanliegen) supranationalen Vielvölkerstaat hin zu einem klar definierten wie exklusiv handelnden Nationalstaat. Die bewusst wie unbe- wusst integrative Leistung (Orientierungsleistung) des Religionsfonds für die Schaffung und Ausgestaltung einer Region (der Bukowina) ging durch die zunehmende Nationa- lisierung und wachsende Ausrichtung nach Bukarest ab 1918 schrittweise verloren, um letztlich auf wirtschaftliche wie gesamtnationale Aspekte reduziert zu werden. Mit der Hinwendung zur neuen staatlichen Leitidee geriet ein wesentlicher Teil der institutio- nellen Orientierungsleistung des Religionsfonds  – die Schaffung regionalen Bewusst- seins  – in steigendem Maße in Konflikt mit dem Zentrum. Die Wiederbegründung des Religionsfonds als juristische Person nach 1989 verschuf hingegen dem über die Zeit persistent gebliebenen regionalen Bewusstsein neuerlich institutionelle Öffentlichkeit. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN