Seite - 88 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

88 Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung verdanken, dass eine so wesentliche Reform wie der geistliche Regulierungsplan und die Begründung des gr.-orient. Religionsfonds letztlich doch einigermaßen erfolgsverspre- chend auf den Weg gebracht werden konnten. In Summe bedingten die von Joseph  II. in der Bukowina aufgenommenen Reformen auf lange Sicht jedoch nicht nur eine schrittweise Heranführung an die übrigen Länder des Habsburgerreiches, sondern sie verliehen dieser Provinz  – als einem in zeitgenös- sischer Sicht vergleichsweise leicht zu beackernden Experimentierfeld  – in der rück- blickenden Einschätzung ebenso einen gewissen »Vorbildcharakter für die angestrebte josephinische Staatsordnung« im Allgemeinen. Diese ›Experimente‹ staatlicher Neu- ordnung ließen sich hier offensichtlich in weiten Bereichen weit mehr auf den Grund bringen als in den Erbländern.157 Für die Provinz selbst legten diese Kirchenreformen im weiteren Sinne schließlich die nötige Basis, aus der sich gegen Ende des 19.  Jahrhunderts in Abgrenzung zur Moldau Identität und Selbstbewusstsein der Bukowina nicht zu ei- nem geringen Anteil speisen sollten. 157 Ceauşu 2008, Reformen, 64. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN