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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 118 -
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118 Die Institution: Struktur & Werte Religionsfonds erschien als ein derartiger Hebel, der an diesen Nahtstellen von verschie- dener Seite Einsatz fand. Angelehnt an diese drei Aspekte und die damit verbundenen Überlegungen ist daher ausgehend von der Person Eugen Hackmann der Fokus auf das Beziehungsgeflecht Staat (Landesverwaltung)  – Religionsfonds  – Bischof/ Konsistorium zu richten. Wann und in welcher Form gerät der Fonds zum Gegenstand nationaler Ideologien ? Auf welche Weise äußerten sich diese national formulierten Begehrlichkeiten in der Struktur des Bistums bzw. des Religionsfonds selbst ? Im Weiterdenken darüber drängt sich außerdem die Frage nach den Folgen dieser Ideologisierung im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Fonds  – als ein mithin zentrales Fundament für die Entwicklung der Bukowina  – auf. Da- mit wäre gleichwohl auch die langfristige Perspektive über das Jahr 1918 hinaus eröffnet. Vorab soll jedoch ein kurzer Blick auf die Person des Bischofs Hackmann und damit auch auf die historiographische Einschätzung seiner Ära geworfen werden. Hackmann im Fokus der Historiographie In der Einschätzung Hackmanns orientiert sich die gegenwärtige (vorwiegend rumä- nische) Historiographie vielfach ohne die nötige Distanz an den Leitlinien älterer, aus zumeist problematischer und oftmals nach 1990 neu wie weitgehend unkommentiert aufgelegter Arbeiten. Diese bezichtigen den Bischof im Allgemeinen einer antinatio- nalen Haltung.11 Seit der Wende von 1989 schärften sich zudem von Neuen die Kon- turen nationaler Verortung an der Person Hackmanns, gerade auch von kirchlicher Seite. So wird der Bukowiner Bischof heute sowohl vom Moskauer als auch vom Kie- wer Patriarchat in jeweils spezifischer Weise vereinnahmt, instrumentalisiert und ent- sprechend den eigenen Anliegen als Ikone vorangetragen.12 Diese aktuelle Politisierung Hackmanns wurzelt freilich in der älteren, vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges geführten Diskussion um die innenpolitische Position des österreichischen Bischofs. So ist jedenfalls das von dem Slawisten der Czernowitzer Universität Stefan Smal-Stocki13 1899 in der Buchdruckerei Ruska-Rada herausgegebene Sendschreiben Hackmanns vor dem zeitgenössischen Hintergrund zu deuten. Das »autographierte Sendschreiben«, das Smal-Stocki in seinem Vorwort als »Seltenheit« bezeichnet, da er davon »sonst kein Exemplar mehr gesehen hätte«, lieferte in der zum Teil zu diesem Zeitpunkt öffentlich 11 Etwa Nistor 1916/2003, Istoria ; Puşcariu 1900, Metropolia. 12 Scharr 2011, Religionsfonds. 13 Auch Smal-Stockyj (1859–1938), 1893 bis 1918 Lehrstuhlinhaber für ruthenische Sprache und Li- teratur an der Universität Czernowitz ; Österreichisch Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 12 (Lieferung 58, 2005), 363f. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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