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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 145 -
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Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 145 seiner Meinung nach »alle Nachweise landwirtschaftlicher Bildung«, zudem sollte in dieser Funktion nicht eine »kameralistisch-juristische, sondern eine national-ökonomische Capaci- tät« stehen.110 Die Wahl war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon auf Pramberger gefallen.111 Mit kaiserlicher Entschließung vom 18. März 1870 wurde das neue Statut auch offiziell ange- nommen, die Entflechtung vom bisher zuständigen Finanzministerium hatte per 1. Juli d.J. zu erfolgen.112 Landespräsident Myrbach regte noch vor der Beratung den designierten Gü- terdirektor Pramberger dazu an, die als vorbildlich geltende Teschener (heute poln. Cieszyn) Gutswirtschaf Erzherzog Albrechts in dienstlichem Auftrag zu bereisen und zu studieren, um demensprechend Vorschläge für die nunmehr anstehende Reform der Güterverwaltung des Fonds ausarbeiten zu können.113 Die Grundlage für diese Reform bildete mit Hinweis auf den Regulierungsplan ein kaiserliches Dekret, womit ›sich‹ zugleich auch die kaiserliche Entschei- dungsinstanz als solche bestätigte und außer Frage stellte : Wenn sohin weiland Se. Majestät Kaiser Josef  II. diese Güter und Fonds zur Bildung eines Re- ligionsfondes bestimmte, so wurde damit eine Verfügung vollzogen, welche gänzlich von der Willensmeinung des Landesfürsten abhieng und deren Modalitäten auch Niemand anderer, als einzig und allein der Landesfürst festzustellen berechtigt war […] Es ist mein Wille, dass die von Meinem Vorfahren, weiland Kaiser Joseph (sic !)  II. dem Landesfürsten vorbehaltene Schutzherrschaft über den von ihm für gr.-or. Cultus und für Schulzwecke gewidmeten Buko- winaer Religionsfond, so wie auch der Grundsatz, dass bei genauer Festhaltung der widmungs- mässigen Zwecke dieses Fondes, die Verwaltung, Aufbewahrung und Verwendung desselben bloss von der Anordnung des Landesfürsten abzuhängen habe, auch fortan aufrecht erhalten werde. Hiedurch soll jedoch der Fortbestand des bisher eingehaltenen Grundsatzes, vermöge dessen dem Consistorium die Einsichtnahme in die Gebahrung der Fondsverwaltung offenge- halten und dasselbe über Fragen von grösserer Tragweite vor deren Entscheidung einvernom- men werde, durchaus nicht alteriert werden.114 110 DACZ 3/1/3369 Bemerkungen des Herrn kk Ackerbauministers zur Zl. 671/präs. 1869 ; Ministerium für Cultus und Unterricht an Landespräsident Myrbach mit der Bitte um Berücksichtigung, bevor das neue Statut dem Kaiser vorgelegt wird, 29.XII.1869. 111 Pramberger erhielt seine Bestellung zum Finanzdirektor der Güterdirektion mit kaiserlicher Ernennung durch das kk. Ministerium für Cultus und Unterricht per 3.IV.1870 Zl. 158. DACZ 320/3/3260 Landespräsidium Bukowina an Hackmann v. 22.IV.1870, fol. 17. 112 DACZ 3/1/3369 Ministerium für Cultus und Unterricht an Landespräsident Myrbach v. 26.III.1870. 113 DACZ 321/1/13 Protokoll, Myrbach, fol. 30 ; DACZ 3/1/3213 Landespräsident Myrbach an Pram- berger v. 10.VII.1869. 114 Allerhöchste Resolution v. 10.XII.1869 sowie Verordnung des Ministeriums für Cultus und Unter- richt v. 11.I.1870, Nr. 11742 ; abgedruckt in Onciul 1891, Fondul, 208–213 ; StenoProt, 15. Sitzung, 5. Session, 28.I.1870, 298 (vorgelesen v. Abgeordneten Andriewicz, späterer Metropolit der Bukowina).
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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