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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 163 -
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Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 163 verständlich‹ vertretenen rumänisch nationalen Charakter der gesamten Bukowiner gr.-orient. Diözese und ihrer Institutionen, den Kampf gegen den »absolutistischen Hie- rarchen« sowie den »Versuch der Slawisierung«.169 Die Pester Satirezeitschrift Gura Sa- tului widmete dem innerkirchlichen Konflikt der Bukowina gar einen komödiantischen Einakter  – bewusst in einem rumänisch-deutschen Kauderwelsch gehalten  – mit dem polemischen Titel »Bukowinaer Kriechertum«. Die beiden Hauptfiguren Pechentiuk (Bi- schof von Radautz) und Secretarienbach (Sekretär des berühmten Pechentiuk) spielen da- rin, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ganz offen auf Hackmann und Schönbach an. Schönbach habe sich  – so der Einakter  – zum Dank für seine Treue vom Bischof ein Haus mit Ziegeln von der erzbischöflichen Residenz sowie aus Religionsfondsmitteln erbauen lassen.170 Das Landespräsidium der Bukowina listete schließlich die gegen Morariu-Andrie- wicz in Anschlag gebrachten Vorwürfe auf : Unterschlagung von Amtsschriften, Aufhet- zung schuldbarer Priester, Überschreitung des Wirkungskreise und Veruntreuung von Gemeinde- und Amtsgeldern.171 Nach Meinung des Bischofs sollten die Erhebungen relegiunariu l’au creatu si multitut, ca ›beseric’a‹ g.or.  – societatea adeca a acestei beserice, sê se foloséasca de’a elu in causele lu cele vitale« [Der Religionsfonds der Bukowina war eine umfassende und ausreichend frühe Hilfe für das unglückliche Volk, dessen gute Eltern und Urgroßeltern so wie auch die heutige Generation diesen Fonds gegründet und vermehret haben, damit die gr.-orth. Kir- che  – also die Mitglieder (Gesellschaft) dieser Kirche ihn für ihre lebenswichtigen Notwendigkeiten nutzen sollen.] ; Albina I/21, 27.V./8.VI.1866, Bucovina, 1f. 169 »In dram’a de dóedieci de ani a bisericei ortodocse din Bucovin’a, carea infatisiédia lupt’a principiu- lui de sinodalitate in contra absolutismului ierearchicu, totu o data si salvarea caracterului natiu- nale romanu alu diecesei bucovinene contra incercariloru slavisatórie, vediuramu desfasiurandu-se astadi in senatulu imperiale unu actu, care ne face a crede cà e dejá aprópe diu’a de mantuire a noului Israilu din Bucovin’a de suferintiele indelungate« [Mit dem zwanzigjährigen Drama der or- thodoxen Kirche der Bukowina, das sich im Kampfe um das Prinzip der Synodalität gegen den hi- erarchischen Absolutismus geäußert hat, geht die Rettung des nationalen rumänischen Charakters der Diözese der Bukowina gegen die slawisierenden Versuche einher. Heute sehen wir im Reichsrat einen Akt, der uns glauben lässt, dass der Tag der Erlösung des neuen Israels der Bukowina von seinem langen Leiden schon nahe ist.] ; Albina III/61, 9./21.VI.1868, Caus’a autonomiei biserici gr. or. din Bucovina’a in senatului imperiale, 1f. 170 »Ciocoii Bucovinei. Comedia in un actu« ; Scena II, Secretarienbach : »si vladică m’a facutu o casa cu caramidile de la Residenz  – Saperment ! Da habe ich auch frumosa casa pe perde lui Religions- fond.« [Die Emporkömmlinge der Bukowina. Komödie in einem Akt. Szene II, Sekretarienbach : »Und der Herr hat mir ein Haus aus Ziegeln der Residenz gabaut (d.h., die von der Residenz stam- men ; Anm. K.S.)  – Saperment ! Da habe ich auch ein schönes Haus auf Kosten des Religionsfonds] ; Gura Satului Nr. 17 v. 10./22.V.1868, 66 ; Abschrift zit. nach DACZ 320/3/2901, fol. 165–167. 171 Landespräsidium v. 30.XII.1868, Z. 2292 ; zit. nach DACZ 320/3/2901, fol. 198 ; eine detaillierte Darlegung aller Anschuldigungen (auf Basis des Berichtes der Disziplinarkommission ?) findet sich
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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