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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 186 -
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186 Die Institution: Struktur & Werte alräte, Dionys Ritter v. Bejan (1837–1923)274 und Myron Calinescu (1837–1912)275, die in scheinbar demonstrativer Absicht gar nicht erst zum Empfang des Metropoliten am Bahnhof erschienen waren.276 In seinem überparteilichen Streben als österreichischer Spitzenbeamter und Vertreter der Wiener Regierung hatte Bourguignon die nationa- listischen Rumänen des Kronlandes gegen sich aufgebracht, die dahinter lediglich eine verdeckte Bevorzugung der Ruthenen vermuteten. Schon zuvor hatten sich nationale Kreise Bourguignon gegenüber überaus reserviert gezeigt. So beschrieb die rumänische Zeitung Patria den Landespräsidenten bei seinem Amtsantritt als einen Beamten »în sens strict austriac« [im strengen österreichischen Sinne].277 Als Ersatz für die vakanten Sitze im erzbischöflichen Konsistorium oblag es ihm, die Kandidaten bei der Neubestellung stellvertretend für die Interessen Wiens zu unterstützen. Die Entscheidung fiel auf die ruthenischen Priester Artemon Manastyrski (1857–1923 ?)278 und Gheorghe Hanicki. Hanicki (1843–1910) stand den Altruthenen nahe, trat politisch allerdings kaum in Erscheinung, die Einheit der Landeskirche ver- trat er im Konsistorium jedoch mit Vehemenz.279 Bourguignon setzte sein politisches Gewicht für die Ernennung von Repta als Generalvikar  – und damit in der Hierarchie als Nachfolger des amtierenden Metropoliten vorgesehen  – ein, den er als ein dem Kai- serhause unzweifelhaft loyalen Kirchenmann schätzte.280 Noch einmal zurück zu den derart kritisierten Konsistorialräten. Der Archimandrit Calinescu übte ein Landtagsmandat aus und gehörte zusammen mit Alexandru v. Hor- muzaki (1869–1946)281 sowie Flondor seit Anfang Juli 1899 der neu aufgestellten Ru- 274 Mitbegründer der Gazeta mazililor şi răzeşilor bucovineni (1910–1914) [Zeitung der Mazilen und Rezeschen der Bukowina ; i.e. des Kleinadels/derFreibauern], Vizepräsident und später Präsident der Societăţii pentru Cultura şi Literatura Română în Bucovina (1900–1922) [Verein für rumänische Kultur und Literatur in der Bukowina], Ende Oktober 1918 fungierte Bejan als Vorsitzender des Nationalkongresses der Bukowina ; nach Satco 2004, Enciclopedia, 96f. 275 Rum. Mihai Miron Călinescu. 276 Neue Freie Presse Nr. 12378 v. 29.VIII.1899, 4, Gegen den rumänischen Chauvinismus. 277 Patria Nr. 74 v. 21.XII.1897/2.I.1898 ; nach Bălan 2002, Arhiva, 121 ; Iorga beschreibt den Landes- präsidenten wenig versöhnlich im Nachhinein als »duşman îndârjit al Românilor« [starrsinnigen Feind der Rumänen] ; Iorga 1938 Românismul, 114 ; Bukowinaer Post Nr. 354 v. 8.III.1896, 1, Aus dem Jungruthenischen Lager  II. 278 Ruthenischer Redakteur der Zeitschrift Candela [Kerze/Licht] ; nach Satco 2004, Enciclopedia, 8. 279 1899 Konsistorialrat, seit 1901 Diözesaninspektor für die Erzpriesterschaftsbezirke Kotzmann, Putilla, Dniester und Czermosz (sic !), Mitglied im Bukowiner Landesschulrat, 1905 Übertritt in den Regularklerus (mit den Namen Genadie) ; nach Czernowitzer Allgemeine Zeitung Nr. 1823 v. 12.II.1910, 3, Konsistorialrat Hanicki ; Nr. 1825, 15.II.1910, 4, Czernowitzer Angelegenheiten. 280 Bălan 2002, Arhiva, 130. 281 Rum. Alexandru Hurmuzachi, Sohn von Nikolaus Hormuzaki. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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