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194 Die Institution: Struktur & Werte
kleinen Landadel an. Nach Abschluss des Staatsgymnasiums in Czernowitz setzte er
seine Studien zunächst am theologischen Institut der Landeshauptstadt fort. Danach
trat der junge Theologe – ausgestattet mit einem Stipendium des gr.-orient. Religions-
fonds – ein Auslandsstudium (1870–72) in den Fächern Theologie und Psychologie an,
das ihn an die Universitäten Wien, München, Bonn und Zürich führen sollte. 1873
– als
Lehrender an das theologische Institut von Czernowitz zurückgekehrt – wirkte er ab
1875 aktiv am Aufbau der neuen Universität mit, wo er in der Folge bis 1896 als Lehr-
stuhlinhaber arbeitete. Im gleichen Jahr trat Repta in den Mönchsstand ein. Im Oktober
1902 rückte der Theologe als Archimandrit und Generalvikar im gr.-orient. Konsisto-
rium schließlich über kaiserliches Dekret auf den Stuhl des Metropoliten der Bukowina
und Dalmatiens auf (vgl. Abb. 27).304
Das Festdiner fand im Anschluss an die Installation des neuen Erzbischofs, welche
zuvor in der Kathedralkirche von Czernowitz erfolgt war, in der Residenz statt. Wäh-
renddessen wurden auf seine Person mehrfach dreisprachige »Stürmische Hoch ! Să-tră-
iasca ! Mnohaja lita-Rufe« ausgebracht. Sie sollten
– unter der musikalischen Begleitung
der Militärkapelle des 41. Infanterieregiments – geradezu den symbolischen Auftakt
und zugleich programmatischen Rahmen zu seiner Amtszeit setzen. Die Wünsche des
Reichsratsabgeordneten Georg Baron Wassilko-Serecki (1864–1940)305, »daß der Erzbi-
304 Angaben nach Cândea 1924, Mitropolitul ; Candela XVIII/2 (1899), 137f.; am 10.XI.1902 legte der
designierte Erzbischof beim Kaiser den Eid ab ; Neues Wiener Tagblatt Nr. 309 v. 10.XI.1902, 5.
305 Rum. Gheorghe, seit 1918 Graf.
Abb. 26: Bukowiner gr.-orient. Kirchenfrage, schematische Darstellung.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Titel
- Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
- Untertitel
- Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Autor
- Kurt Scharr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20927-0
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 447
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit! 11
- Einleitung 13
- 1. Vorwort 13
- 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
- 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
- 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
- 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
- 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
- 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
- 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
- 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
- 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
- 11. Zusammenfassungen 340
- I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
- II. Abbildungsverzeichnis 377
- III. Abkürzungsverzeichnis 380
- IV. Literaturverzeichnis 381
- V. Personenregister 433
- VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439