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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 199 -
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Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 199 Das Volksinteresse wahrnehmende Abgeordnete hatte das rumänische Volk der Bukowina nicht ; der rumänische Bauer sowie die, wenn auch nicht allzu häufig, aber doch vorhandenen volksfreundlichen rumänischen Priester waren in allen Vertretungskörpern ohne Vertretung, denn die von den rumänischen Kirchenpatronen im Einvernehmen mit der Konsistorialklique vorgeschlagenen und von den jeweiligen Landeschefs im Wege der k.k. Bezirkshauptmann- schaften der rumänischen Bevölkerung aufoktroyierten Abgeordneten, größtenteils Groß- grundbesitzer oder der Klique des Konsistoriums angehörende wohlgenährte Priester waren selbstverständlich nur Vertreter ihrer Auftraggeber : des Adels, des Großgrundbesitzes und des Konsistoriums !320 Constantin Popowicz (1846–1938), Professor für Kirchenrecht an der Czernowitzer Universität321, übernahm es als Nachfolger von Repta im Reichsrat  – der durch seine Ernennung zum Erzbischof in das Herrenhaus aufgerückt war  – diesen Vorwürfen ent- gegenzutreten. Der Vertreter des Großgrundbesitzes konzentrierte sich darin allerdings auf die Versuche der jungruthenischen Partei, unter der Wählerschaft des Landes Ter- rain zu gewinnen und bezog im Sinne seines Erzbischofs zur Vertretungsfrage der Bu- kowiner Untertanen im Parlament nur indirekt über die Kirchenkongressfrage Stellung. Während nämlich früher der einheitliche historische Charakter der Bukowinaer Erzdiözese von allen griechisch-orientalischen Glaubensgenossen ohne Unterschied der Nationalität an- erkannt worden war, strebt nunmehr die von der jungruthenischen Partei vertretene rutheni- sche Bevölkerung die Spaltung der Diözese und die Einführung eines rumänisch-ruthenischen Dualismus dadurch an, daß dieses Postulat auf das Programm der jungruthenischen Partei geschrieben worden ist. In Ermangelung eines Kirchenkongresses, auf welchem die griechisch- orientalische Bevölkerung ihre Beschwerden und Wünsche auf kirchlichem Gebiete vorbrin- gen könnte, machen sich die Bestrebungen aller mit den gegenwärtigen Verhältnissen in der Kirche unzufriedenen Elemente auf andere Weise Luft, sie betreten den Boden der Agitation […] Bei diesen Besetzungen macht sich nämlich der Einfluß der politischen Repräsentanten 320 Interpellation der Abgeordneten Pihuliak, Wassilkó und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Mi- nister für Kultus und Unterricht Dr. v. Hartel in Angelegenheit der vom orthodox-katholischen [sic !] erzbischöflichen Konsistorium in Czernowitz auf Grund des vom Landtagsabgeordneten Dr. Aurel Ritter v. Onciul in der ›Bukowinaer Post‹ v. 19., 22., 26. und 29. Jänner 1905 erschienenen Artikel ›Zur griechisch-orientalischen Kirchenfrage‹ angeblich beim Kultusministerium angesuchten Disziplinar- untersuchung ; StenoProt, XVII. Session, 299. Sitzung, 6.II.1905, 26790–26792, hier 26791 ; auch Bukowinaer Post Nr. 1719 v. 2.II.1905, 2, Die gr.-or. Kirchenfrage im Parlamente. Interpellation. Nr. 1728 v. 21.II.1905, 1f., Die Mißstände in der gr.-or. Diezöse. Interpellation ; Nr. 1729 v. 23.II.1905, 2f., Die Mißstände in der gr.-or. Diezöse (Schluß). 321 Rum. Constantin Popovici (als Mönch mit den Namen Clement).
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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