Seite - 226 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Bild der Seite - 226 -
Text der Seite - 226 -
226 Die Institution: Struktur & Werte
durfte. Im konkreten Fall blieb das Konsistorium ausnahmsweise erfolgreich, d.h. es
konnte die Gründe an den Ärar verkaufen.37
Ungeachtet der – rückblickend betrachtet – ebenso massiven wie breit angelegten
Investitionstätigkeit des Religionsfonds, und obgleich diese meist nicht auf eigene Ini-
tiative, sondern vielfach auf Wunsch der Wiener Regierung betrieben wurde, blieb die
Unzufriedenheit einzelner national argumentierender Teile der Bukowiner Öffentlich-
keit bis zum Schluss ungebrochen. Diese Gruppen interpretierten die Fondsmittel als
Landesvermögen, über das man nur allzu gerne selber verfügen wollte, ohne Kontrolle
oder Mitsprache von außen.38
37 DACZ 320/2/50, fol. 7–15, Konsistorium an Landesregierung v. 16./29.III.1907 ; Landesregierung
an Konsistorium v. 30.X.1909 und v. 3.V.1910 ; Konsistorium an Landesregierung v. 24.IV./7.V.1910
und v. 25.X./7.XI.1910 ; Gründe der Pfarrkirche St. Paraskiewa (5.375 m²) gingen für 81.000 K an
den Staat. Die Gründe hinter dem bestehenden Universitätsbau wurden durch die Auflassung bzw.
Verlegung des gr.-orient. Friedhofs frei. Sie waren u.a. für das juridische Gebäude und die Univer-
sitätsbibliothek vorgesehen ; dazu Czernowitzer Allgemeine Zeitung Nr. 1860 v. 27.III.1909, 9, Der
Universitätsneubau.
38 Bukowinaer Post Nr. 2125 v. 19.IX.1907, 1, Noch eine Finanzquelle ; Nr. 3118 v. 15.III.1914, 3f., Der
Abb. 33: Cernăuţi. Reşedinţa Mitropolitană. Die Ansichtspostkarte der Zwischenkriegszeit zeigt die in
den Jahren 1864–1882 aus Religionsfondsmitteln erbaute Residenz der Erzbischöfe und Metropoliten
der Bukowina und Dalmatiens in Czernowitz. Sammlung K. Scharr.
Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Titel
- Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
- Untertitel
- Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Autor
- Kurt Scharr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20927-0
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 447
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit! 11
- Einleitung 13
- 1. Vorwort 13
- 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
- 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
- 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
- 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
- 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
- 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
- 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
- 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
- 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
- 11. Zusammenfassungen 340
- I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
- II. Abbildungsverzeichnis 377
- III. Abkürzungsverzeichnis 380
- IV. Literaturverzeichnis 381
- V. Personenregister 433
- VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439