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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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254 Die Institution: Struktur & Werte vina s’a realipit la România, în hotarile cărora nu este loc pentru homo bucovinensis ce numai pentru civis Romaniae.27 Im April 1919 gelang es Nistor schließlich den Konflikt für sich zu entscheiden und den »Bojaren aus Storożynetz« aus seinen politischen Ämtern zu verdrängen. Flondors Autonomisten hielt das allerdings keineswegs davon ab, in Bukarest weiterhin die Beibe- haltung regionaler Rechte einzufordern.28 Entzündet hatte sich der zwischen den beiden Persönlichkeiten schon seit längerem schwelende Konflikt um die politische Deutungs- hoheit in der Provinz an der angestrebten Verlagerung der Eisenbahndirektion von Czernowitz nach Jassy (rum. Iaşi). Flondor sah darin nicht ganz zu Unrecht die Gefahr eines schleichenden Autonomieverlustes aufziehen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung direkt an König Ferdinand. Eine Antwort blieb ihm Letzterer allerdings schuldig, folgedessen reichte Flondor als Regionsminister seine Demission ein.29 Das Amt des delegierten Ministers in Czernowitz wurde aufgelöst und durch das eines Prä- sidenten für die Vereinigung (Preşedinte al comisiunei regionale de unificare) ersetzt.30 Diese Funktion bekleidete Nistor. Die autonomistischen Bestrebungen der Region ver- mochten sich letztendlich gegen den Willen der Zentralregierung nicht durchzusetzen. Wenige Monate später ließ Bukarest auch die bis dahin in der Bukowina noch existie- rende Landesregierung auflösen.31 Die Partidul Democrat al Unirii din Bucovina und ihr Parteichef Nistor erwiesen sich in der Folge als ideale Partner des amtierenden Mi- nisterpräsidenten Ion I. C. Brătianu, mit dessen Nationalliberalen man 1923 fusionierte. Nistor hatte im Vereinigungsprozess ein scharf umrissenes Ziel vor Augen : die »idei de stat român naţional şi unitar«.32 Eine spätere historiographische Einschätzung seiner Person meint, »Ion Nistor had been the point man for the government on Bucovinean issues throughout this period«. Das darf vor dem Hintergrund dieser Ereignisse wohl 27 [Diese zweibeinige Spezies hat sich im politischen Kindergarten des früheren österreichischen Regi- mes entwickelt. Diesem Typen eines Renegaten fehlt nationale Überzeugungskraft. (…) Durch das Vereinigungsgesetz vom 15./28. November ist die Bukowina wieder zu Rumänien zurückgekehrt, in dieser Bestimmung ist kein Platz für einen Homo Bucovinensis sondern nur mehr für den civis Romaniae.] Glasul Bucovinei Nr. 23 v. 11.XII.1918, Titelseite, Homo bucovinensis. In Hakmann sah Nistor einen der zentralen Betreiber und Begründer des Bukowinismus ; v. Drunen 2015, Bunch, 72. 28 Rum. »boierul din Storijineţ« ; Gafiţa 2003, Aspecte, 70 ; ders. 2005, Consideraţii, 62 ; Purici 2004, Flondor, 267. 29 Gafiţa 2005, Consideraţii, 69 ; Economu 2011, Unirea, 66–72. 30 Nistor 1928, Ani, 13 ; Hausleitner 2001, Rumänisierung, 144. 31 Czernowitzer Morgenblatt Nr. 570 v. 6.IV.1920, Titelseite, Ein schwerer Schlag für die Bukowina. Auf- lösung der Landesregierung. 32 [Idee eines rumänischen Staates, national und einheitlich.] ; Alexa 1996, Nistor, 277 ; zuletzt Haus- leitner 2014, Historiker, 65ff. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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