Seite - 255 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 255 als weitgehend zutreffend gesehen werden.33 Die neue Verfassung des Königreiches vom 20. März 1923 markierte schließlich die offizielle Beendigung des administrativ-politi- schen Vereinigungsprozesses und setzte nunmehr auch die bis dahin in der Bukowina angewandten österreichischen Gesetze endgültig außer Kraft.34 Der Kommissionspräsi- dent beendete seine Tätigkeit kurz zuvor.35 Nistor hingegen nahm weiterhin aktiv seine 33 Michelson 2011, Nistor, 131 ; v. Drunen meint über Nistor ähnlich : Nistor war, »like Iorga and others, much more a political activist than an unbiased historian« ; v. Drunen 2015, Bunch, 71 ; dazu Chioveanu 2010, Istoricii. 34 Das trotzdessen weiterhin vorhandene ›andere Denken‹ in weiten Teilen der Bukowiner Gesellschaft bestimmte auch ihr Verhältnis zur Zentralregierung in Bukarest. Das zeigten beispielhaft die Parla- mentswahlen von 1926 und ihre Erinnerung daran : »Aber nirgends in Rumänien waren die Wahlen so frei wie in Czernowitz. Keine Regierung wagte es, die üblichen Wahltricks  – Wahlschwindel an- zuwenden. Es war eine zur Freiheit erzogene Bevölkerung« ; Reifer 1947, Mayer, 121ff. (hier 123). 35 Nistor 1928, Ani, 13 Abb. 42: Briefcouvert, Sonderstempel und -briefmarke zur 75-Jahr-Feier 1993. Iancu Flondor gilt bis in die Gegenwart des heutigen Rumäniens als einer der »Schmiede« der großen Einheit (Făuritorii Marii Unirii). Sammlung K. Scharr