Seite - 258 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

258 Die Institution: Struktur & Werte Abb. 43 und 44: Kontinuitäten einer Epochengrenze. Zwei Zirkulare des Metropoliten Repta, jeweils unterzeichnet von führenden Klerikern und Mitgliedern des Konsistoriums. Bereitete man sich für den 18. August 1914 mit einer Feiertagsliturgie (festivitate religioasă patriotică) noch auf den Geburtstag Kaiser Franz Josephs vor, so lädt der idente Text für den 24. August 1919 (allerdings schon ohne die ruthenischen Konsistorialräte) zu einer ebenso religiös patriotischen Feier anlässlich des Geburtstages von König Ferdinand ein.46 Die Autonomiefrage berührte die Landeskirche der Provinz auch in anderer Hinsicht, zu- mal sich die Kirchenhierarchie mit Kriegsende zunehmend politisch aktiv gezeigt hatte und jetzt ziemlich konkrete Erwartungen mit der Wiedervereinigung verband. Während der letzten Wochen des Jahres 1918, in einer von sich überschlagenden Ereignissen be- wegten Öffentlichkeit, spielten hochrangige Vertreter der orthodoxen Kirche der Buko- wina eine zentrale Rolle. So versammelte sich am 27. Oktober die Constituanta im rumä- nischen Nationalhaus der Landeshauptstadt. Deren Eröffnung leitete Konsistorialrat Be- (mit Sitz in Sighet) neu gegründet und in der Folge (bis zur kirchlichen Neustrukturierung 1950) zu einem weiteren Suffraganbistum der Bukowiner Metropolie ; Lisnic 2013 Puiu, sowie Valenciuc 2001, Ierarhi. 46 DACZ 320/2/2783, fol. 68 u. 70. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN