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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 283 -
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Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 283 im Sommer 1940 nach Vatra Dornei zurück, wo die Ephorie Mitte August 1940 bereits ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte.135 Als eine Folge der katastrophalen Situation, in der sich das Königreich  – nach der sowjetischen Okkupation großer Landesteile und dem ein Jahr darauf erfolgten Kriegseintritt an Seite des Deutschen Reiches  – befand, beorderte Bukarest im Zuge der Neuorganisation des Religionsfonds im Herbst 1941 zusätzlich zur Ephorie einen Regierungskommissar in dessen Verwaltung. Seine Ernen- nung erfolgte auf Vorschlag des Ministeriums für Landwirtschaft und Domänen. Die- ser Kommissar erhielt die Befugnis, Beschlüsse der Ephorie auszusetzen, sollten sie den »übergeordneten Interessen des Staates« widersprechen.136 Der bewusst unklar gefasste Handlungsrahmen setzte de facto die Bukarester Regierung in eine nahezu vollständige Verfügungsgewalt über den Religionsfonds. Zudem prüfte ab 1942 eine interministe- rielle Kommission  – soweit das während des Krieges überhaupt möglich schien  – die Zustände innerhalb des Fonds eingehend. Dabei lag der Fokus vor allem auf den Bud- gets.137 So ließen etwa wachsende Unstimmigkeiten innerhalb der Fondsadministration als auch von dort an die Mitarbeiter gerichtete Appelle an Disziplin und Solidaritätsgeist die allgemeine Krisensituation sowie eine um sich greifende Verunsicherung des Perso- nals zunehmend offen zu Tage treten.138 Von einer »energischen« Demonstration eige- ner Leistungsfähigkeit  – wie man sie im Juli 1942 anlässlich der Teilnahme des Fonds an der Provinzausstellung, vor dem Hintergrund einer gänzlich anderen außenpolitischen Lage, noch nach außen getragen hatte  – war man mittlerweile denkbar weit entfernt.139 überschrift) ; Mitropolia Bucovinei (Puiu) an Preşidintele sf. Sinod (Nicodem), Cernăuţi v. 19.IX.1939 ; dafür nicht unwesentlich dürften ebenso die Berichte geflohener hoher polnischer Of- fiziere gewesen sein, die der Metropolit für einige Zeit in seiner Residenz in Czernowitz beherbergt hatte ; diese hatten ihm ihr Fluchtauto, einen Cadillac, als Geschenk überlassen ; es spricht für die Korrektheit Puius, dass er das Fahrzeug sogleich dem Ministerrat zur Verfügung stellte ; detto, fol. 178f., Puiu an Antonescu, Bucureşti v. 12.IX.1940. 135 Am 20.VI.1940 trat die Ephorie in Czernowitz das letzte Mal zusammen ; ANR-S inv. 35/1, pach. 1–1940. Bis zur Rückverlegung der Religionsfonds- und Metropolitanämter nach Czernowitz fanden zumindest nachweislich drei Sitzungen der Ephorie statt : 9.VI., 5. und 6.VII.1941 ; pach. 4–1940, Eforia FBis, Vatra Dornei v. 16.VIII.1940. Die erste Sitzung im wiedereingerichteten Hauptsitz tagte bereits am 7.VIII.1941, pach. 1–1941. 136 Monitorul Oficial Nr. 221 v. 18.IX.1941, 5595–5599 ; Decretul-lege pentru organizarea FBis, modifi- cat conform decret-lege de reorganizare Nr. 409 v. din 21 Februarie 1941 v. 18.IX.1941. 137 Legea Nr. 134 v. 21.II.1941 u. Legea Nr. 969 sowie Verordnung v. 16.II.1942 ; Decizia ministerială Nr. 10953 v. 19.I.1943 ; Nr. 21279 v. 2.II.1943 u. Nr. 216961 v. 12.X.1943 ; nach Clipa 2006, Fondul, 71f., ebenso DACZ 321/5/162 ; sowie 321/5/601, fol. 32, Copia Referatul D-lui Inspector General la Minister sub Nr. 191.818/944. 138 DACZ 321/5/406, Proces Verbal Nr. 10 v. 30.X.1943 sowie DACZ 321/5/601 fol. 26, AFBis v. 7.IV.1944. 139 DACZ 321/5/1 fol. 84 u. 86, Zirkulare AFBis v. 3. u. 9.VII.1942.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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