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332 Die Institution: Struktur & Werte
Abb. 69 - Gruß aus Bad Dorna. Sălutări din Vatra Dornei. Ansichtspostkarte des großen Kurhauses vor
1914. Aus zeitgenössisch lokaler Sicht griff man gerne und selbstbewusst diesen Ort als herzeigbares
Beispiel österreichischer Kulturleistungen auf: Dornas Geschichte erweist sich als ein farbenreicher
Beitrag zum Culturgange des österreichischen Beamtenthums in der Bukowina und ist darum mehr als
die reclamesüchtige Historie eines Provinzbades.114 © Verlag der Papierhandlung Hammer, Bad Dorna,
Sammlung K.S.
Nach jahrzehntelangem Zögern, geprägt von anhaltenden Unsicherheiten, setzte sich
– wie
schon in Jakobeny – der Zentralstaat gegenüber den vielfachen Bedenken des Religions-
fonds bzw. des gr.-orient. Konsistoriums durch. Der Fonds hatte schließlich alle Anlagen
des bestehenden kleinen Bades in Dornawatra zu übernehmen und zeichnete in der Folge
für ihr Gedeihen verantwortlich. Letztlich ging die Rechnung für beide Seiten dennoch auf
und das »Franzensbad des Ostens«115 entwickelte sich zu einer wichtigen wirtschaftlichen
Stütze nicht nur der strukturschwachen Gebirgsregion, sondern auch des gr.-orient. Religi-
onsfonds selbst. Allerdings blieben die prinzipiellen Vorbehalte, die der Fonds regelmäßig
gegen solche Investitionsbegehren des Staates und der Öffentlichkeit des Kronlandes auch
weiterhin einbrachte, bestehen. So sollte es beispielsweise nicht lange dauern, bis man vom
Fonds verlangte, im nahen Jakobeny zumindest eine kleinere Badeanstalt für die dortigen
Bedürfnisse einzurichten. Dieser Prozess und damit dessen wirtschaftliche Fragwürdigkeit,
114 Österreichisch-Ungarische Badezeitung Nr. 22 v. 22.IX.1895, (Schluß) 171.
115 Mittelmann 1907, Führer, 104.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Titel
- Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
- Untertitel
- Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Autor
- Kurt Scharr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20927-0
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 447
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit! 11
- Einleitung 13
- 1. Vorwort 13
- 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
- 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
- 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
- 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
- 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
- 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
- 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
- 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
- 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
- 11. Zusammenfassungen 340
- I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
- II. Abbildungsverzeichnis 377
- III. Abkürzungsverzeichnis 380
- IV. Literaturverzeichnis 381
- V. Personenregister 433
- VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439