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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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181 Exkurs : die österreichische Emigration in den USA des „Free Austrian Movement“ in Selbstauflösung begriffen war ;792 das von Hans Rott793 am 16. Oktober 1940 in Toronto gegründete ( und ab 1942 in New York angesiedelte ) legi- timistische „Free Austrian Movement“ ( FAM )794 mit dem deklarierten Ziel der Schaffung einer österreichischen Exilregierung , die spätestens mit den Bemühungen um die Aufstel- lung eines eigenen „Österreich-Bataillons“ innerhalb der US-Streitkräfte ins exilpolitische Abseits unter den österreichischen Gruppierungen geriet ;795 die bereits genannte , im Ap- servativen österreichischen Emigration. Versuch einer Darstellung anhand eines exemplarischen Falles : Hochschulprofessor Dr. Dr. h. c. mult. Willibald M. Plöchl , Diss., Univ. Wien 1985 , 252 f. ; weiters : Gerhardt Plöchl , Willibald Plöchl und Otto Habsburg in den USA. Hrsg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Ringen um Österreichs „Exilregierung“ 1941 / 42 , Wien 2007 , 9 ff. 792 Hoor betreffend politische Emigration in den USA ( ca. Mitte 1942 ). Institut für Zeitgeschichte , Wien , Nachlass Martin Fuchs [ DÖW E 19. 1512 ]. Zit. nach : Eppel , Österreichische Exilpolitik in den USA. In : Österreicher im Exil USA , 1938–1945. Eine Dokumentation. Bd. 2 , a. a. O., 251. 793 Hans Rott ( 1886–1962 ), christlicher Gewerkschafter der Post- , Telephon und Telegraphenangestellten , christlichsozialer Bundesrat und Bundesminister ohne Portefeuille der Regierung Schuschnigg IV ab 16. Februar 1938 , der es „nicht schaffte , Englisch zu erlernen“, hatte gleich bei acht österreichischen Exil- organisationen eine führende Position inne , und zwar : Free Austrian Movement , Free Austrian National Council , American Friends of Austria , Austrian National Committee , Military Committee for the Libe- ration of Austria , Christian-Socialist Party of Austria , Associated Austrian Relief und bei der Austrian American Federation. Vgl. auch : Otto Habsburg , Brief survey of the history of the Austrian organisations in the United States. OSS Foreign Nationalities Branch , 14. April 1942 , a. a. O., 12. Eppel , Österrei- chische Exilpolitik in den USA. In : Österreicher im Exil USA , 1938–1945. Eine Dokumentation. Bd. 2 , a. a. O., 290. Gertrude Enderle-Burcel ( unter Mitarb. v. Johanns Kraus ), Christlich  – Ständisch  – Autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates , Bun- deskulturrates , Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages. Hrsg. v. Dokumentations- archiv des österreichischen Widerstandes , Wien 1991 , 204 f. 794 Goldner , Die österreichische Emigration 1938 bis 1945 , a. a. O., 87 f. ; prominente Mitarbeiter des zah- lenmäßig überrepäsentierten monarchistischen Lagers in den USA waren u. a. Otto Habsburg , Willibald M. Plöchl  – der sich bald mit Otto Habsburg überwarf  –, Otto Kallir sowie Franz Klein. Siehe : Eppel , Österreichische Exilpolitik in den USA. In : Österreicher im Exil USA , 1938–1945. Eine Dokumentation. Bd. 2 , a. a. O., 283. 795 Das von der OSS-„Foreign Nationalities Branch“ mitunterstützte Projekt einer Einbindung eines „Öster- reich-Bataillons“ scheiterte aufgrund der durch die Legitimisten verursachten Unruhe unter den österrei- chischen Exilorganisationen aufgrund des Versuchs , den sich abzeichnenden Erfolg einer militärischen Einbindung für die Befreiung Österreichs als genuin legitimistische Initiative darzustellen. So hieß es in einem geheimen OSS / FNB-Memorandum vom 20. November 1942 : „The consensus appeared to be ( a ) that emphasis on the separate national existence of Austria was desirable , but ( b ) that no single Austrian faction , and especially not the legitimist faction of Otto Habsburg , should be allowed to ‚hijack‘ the credit. [ … ] As you know , precisely the opposite has happened. A headline in the ‚Washington Post‘ of this mor- ning reads ‚Archduke Otto to lead battalion recruit drive‘. The ensuing news item begins : ‚Close on the heels of Secretary Stimson’s announcement the Archduke stated that he will head a Military Committee for the Liberation of Austria , whose chief aim will be in helping to raise a battalion‘.“ NARA II , RG 226 , records of the OSS , Entry 100 , Box 9 , Au–230. [ DÖW E20. 225 ]. Zit. nach : Eppel , Österreichische Exil- politik in den USA. In : Österreicher im Exil USA , 1938–1945. Eine Dokumentation. Bd. 2 , a. a. O., 88.
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Subtitle
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Author
Christian H. Stifter
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
762
Keywords
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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