Page - 21 - in Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek - Eine historiografische Untersuchung
Image of the Page - 21 -
Text of the Page - 21 -
In einem weiteren Schritt soll eine AnnÀherung an die umstrittene Biografie
der Autorin geleistet werden, die sich unter anderem an dem Jelinek-PortrÀt von
Verena Mayer und Roland Koberg orientiert, gleichzeitig aber die Frage nach
der AuthentizitÀt der dargestellten biografischen Fakten aufwirft.
Im Rahmen einer »Poetologischen EinfĂŒhrung« werden danach Jelineks
wichtigste Textherstellungsmethoden untersucht, die neben den BezĂŒgen zu
Barthes von EinflĂŒssen der (jĂŒdisch-)österreichischen Literatur des 19. und frĂŒ-
hen 20. Jahrhunderts, vom Geist der 1968er-Bewegung, den Sprachexperimen-
ten der Wiener Gruppe, der Kultur- und Medienkritik der Frankfurter Schule
sowie der marxistischen Gesellschaftstheorie geprÀgt sind.
Das theoretische Kapitel abschlieĂend wird die Destruktion des Opfermy-
thos anhand exemplarischer Textausschnitte aus verschiedenen Werken Jelineks
sichtbar gemacht : Es wird gezeigt, mit welchen Mitteln und in welch unter-
schiedlichen AusprÀgungsformen die Autorin den Opfermythos von Anfang
an sowohl thematisch als auch sprachlich in den Mittelpunkt ihres Schreibens
stellte.
Auf die Einleitung folgt eine »Methodische Reflexion«, in welcher der fĂŒr die
Jelinek-Rezeption so wichtige IntertextualitÀtsbegriff zunÀchst skizziert und in
Folge seine PraktikabilitÀt in Hinblick auf die Interpretation von Jelinek-Texten
hinterfragt wird. Des Weiteren wird in diesem Kapitel die im empirischen Teil
der Arbeit angewendete Methodik kurz dargelegt, deren wichtigster Baustein
neben einer modifizierten Variante der IntertextualitÀt vor allem die Einbezie-
hung der in der Einleitung diskutierten zeitgeschichtlichen Theorien ist.
Im Anschluss an dieses Kapitel folgt im empirischen Teil eine Interpretation
der drei Beispieltexte »Burg theater«, »Die Kinder der Toten« und »Das Lebe-
wohl«, die an dem im methodischen Kapitel beschriebenen Verfahren orientiert
ist und auf diese Weise einen plausiblen LektĂŒre- und Deutungsvorschlag der
drei Texte anbieten will. Durch die VerknĂŒpfung germanistischer Verfahren mit
historischem Wissen soll die Ausgangsthese der Arbeit bestÀtigt werden.
Zuletzt werden die wichtigsten Ergebnisse aus dem theoretischen und dem
empirischen Teil der Arbeit noch einmal zusammengefasst. In einem interdiszi-
plinĂ€ren ResĂŒmee wird auĂerdem ein Fazit ĂŒber die Möglichkeiten und Gren-
zen philologisch-historischer Zusammenarbeit gezogen. 21
Darstellung der Gliederungâ |
Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek
Eine historiografische Untersuchung
- Title
- Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek
- Subtitle
- Eine historiografische Untersuchung
- Author
- Sylvia Paulischin-Hovdar
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20325-4
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 328
- Keywords
- Elfriede Jelinek, Nationalsozialismus, Faschismus, Opfermythos, Dekonstruktion, IntertextualitÀt
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Vorwort 7
- 1. Einleitung 11
- 2. Methodische Reflexion 99
- 3. LektĂŒre- und DeutungsvorschlĂ€ge 107
- 3.1 »Burg theater« 108
- 3.2 »Die Kinder der Toten« 173
- 3.2.1 Zur verwendeten SekundÀrliteratur 173
- 3.2.2 Formales, Setting und Plot 181
- 3.2.3 Referenzen und Intertexte 186
- 3.2.4 Die ErzÀhlinstanz als multiperspektivische Kunst- und Kippfigur 203
- 3.2.5 Der Opfermythos als perfides Geflecht nationaler Mythen 213
- 3.2.6 »Die Kinder der Toten« : Die groĂe Anklage 245
- 3.3 »Das Lebewohl« 247
- 4. ResĂŒmee 279
- 5. Epilog â Wir warenâs nicht ? 296
- 6. Anhang 299
- 7. Register 319