Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Seite - 93 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 93 - in Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis

Bild der Seite - 93 -

Bild der Seite - 93 - in Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis

Text der Seite - 93 -

Notenmaterialien 93 Andere Bearbeitungen Der Wettstreit, wer der beliebtere – Lanner oder Strauß – war, wurde nicht nur auf den Zeitungsseiten ausgetragen, sondern ganz handfest im Verlagswesen. Wer früher mit mehr unterschiedlichen Bearbeitun- gen an die Öffentlichkeit treten konnte, hatte im Konkurrenzkampf die Nase vorn. Dass Lanner hier mit Strauß mithalten konnte, zeigen die verschiedenen Fassungen, die von ein und demselben Werk erschienen. Bereits sein erstes gedrucktes Werk, „Neue Wiener Ländler mit Coda in G“, am 6. 7. 1825 von Diabelli herausgegeben, wurde nur wenige Monate danach auch in einer Ausgabe für drei Violinen und Bass veröffentlicht, eine weitere für Violine und Klavier folgte 1829 (zusammen mit drei anderen seiner mittlerweile erschienenen Tänze). Eine Transkription für ein oder zwei Gitarren wird bei Weinmann erwähnt (siehe Werkverzeichnis), ist aber nicht nachzuweisen. Im Lauf seines Lebens kam Lanner mitunter auf bis zu zehn Editionen. Klavier zu vier Händen Klavierstücke zu vier Händen waren im Biedermeier ungemein beliebt. Zahllos waren die Originalkom- positionen, aber auch die Transkriptionen, die geselliges Musizieren im Freundeskreis erlaubten. Vierhän- dige Fassungen erleichtern das Spiel, die Konzentration auf Melodie oder Begleitung erschloss Lanners Tänze einem breiten Dilettantenkreis. „Die Cavallerie zu Fuß“ op. 14 ist das erste Werk, für welches eine Fassung für Klavier zu vier Händen nachgewiesen werden kann. Haslinger, der unmittelbar darauf Lanner als Verleger übernahm, behielt die vierhändige Klavierausgabe als Standard (mit einigen wenigen Ausnahmen, zu denen in erster Linie die Potpourris zählen) bei, Mechetti hingegen (ab op. 32) verzichtete zunächst darauf. Violine und Klavier Die Duobesetzung erscheint als die logische Konsequenz für Kompositionen, die von der Violine domi- niert werden und für die Klavierbearbeitungen bereits vorliegen. Tatsächlich sind diese Fassungen nur leicht modifizierte Ausgaben der Klavier- und der ersten Violinstimme. Stutzig macht im Titel von „Die Cavallerie zu Fuss. Galoppe“ op. 14 der Zusatz „mit willkürlicher Begleitung einer Violine“ (Diabelli, 5.  12. 1827, Details siehe Werkverzeichnis). Offensichtlich wurde keine eigene Violinstimme angefertigt, sondern der Geiger spielte die Oberstimme des Klavierparts ad. lib. mit. In den Folgejahren tauchten Ausgaben für die Duobesetzung unregelmäßig auf. Mechetti startete eine Serie „Sammlung der neuesten und beliebtesten Galoppen“, als deren 2. Heft op. 39 die „Schnellsegler- Galoppe“ erschienen (Heft 1 sind kurioserweise die beiden Galoppe „Bruder Lauf und Bruder spring“ op. 44). Ab op. 47 sind die Plattennummern bekannt. Introduktionen wurden verstärkt vom Klavier getragen, die Violine hingegen brillierte in den Walzer-, Ländler- und Galoppmelodien. Drei Violinen und Bass Von Anfang an zählte diese Form zu den gefragtesten Arrangements. Sie bildet einerseits Lanners ur- sprüngliche Streicherbesetzung am besten ab, ermöglicht andererseits dadurch, dass die dritte Violine „ad libitum“ gesetzt ist, also ohne Verlust der Substanz weggelassen werden kann, eine Trioformation, wie wir sie in der Kammermusik der Wiener Klassik gerne finden. Die Bassstimme kann von jedem geeigneten Instrument, selbstverständlich auch vom Violoncello übernommen werden. Die Fassung ist offen für zahlreiche andere Besetzungen (etwa auch Bläsern zugänglich oder Mischformen), ob sie dafür verwendet wurden, entzieht sich unserer Kenntnis.
zurĂĽck zum  Buch Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis"
Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Joseph Lanner