Seite - 122 - in Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Bild der Seite - 122 -
Text der Seite - 122 -
122
Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
9.) Autographe
a) Partitur: wo vorhanden, wurde die autographe Partitur nach den Regeln wissenschaftlicher Werkver-
zeichnisse beschrieben.
b) Stimmen: autographe Stimmen sind so gut wie inexistent, die wenigen wurden wie unter a) genannt
beschrieben.
10.) Abschriften
a) Partitur: die wenigen erhaltenen Partiturabschriften stammen alle aus einer späteren Zeit und tragen
bereits deutlich Spuren der größeren Orchesterbesetzungen der Nachlannerära in sich. Daher wurden
nur jene Partituren aufgenommen, die noch einigermaĂźen RĂĽckschlĂĽsse auf die authentische Lannerbe-
setzung gestatten.
b) Orchesterstimmen: diese Abschriften sind oft von größerem Wert als späte Partiturabschriften, da sich
aus ihnen die unmittelbare Musizierpraxis erschließen lässt. Zu sehr vielen Werken liegt Stimmenmaterial
vor, welches wenn schon nicht von der Lannerkapelle selbst, so doch von einer der zahlreichen Tanzkapel-
len seiner Zeit stammen dürfte. Diese Abschriften wurden – vor allem in der Instrumentenbezeichnung
– genau aufgelistet, da sich aus ihnen wertvolle Rückschlüsse auf die Originalbesetzung gewinnen lassen.
c) Bearbeitungen: Lanners Werke wurden vielfältig bearbeitet, allerdings existieren nur wenige zeitgenös-
sische handschriftliche Bearbeitungen.
11.) Drucke
a) GA (= Gesamtausgabe): skandalöserweise existiert bis heute keine abgeschlossene Gesamtausgabe der
Werke Lanners, abgesehen von der von Eduard Kremser am Ende des 19. Jahrhunderts herausgegebenen
Ausgabe für Klavier (welche weitgehend den Klaviererstausgaben folgt, soweit diese Kremser zugänglich
waren). Die Joseph-Lanner-Gesellschaft, Wien hat 2007 mit einer repräsentativen Ausgabe (Partitur/
Stimmen) begonnen, welche laufend fortgesetzt wird.
b) Partitur: ernstzunehmende Partiturausgaben wurden bisher kaum gedruckt. Die wenigen Partituren,
welche in den „Denkmälern der Tonkunst“ erschienen, wurden bei den jeweiligen Werken angegeben.
c) Klavier: Die Klaviererstausgabe war in jedem Fall die erste Ausgabe eines Lannerschen Werkes ĂĽber-
haupt, welche im Druck erschien (später, als Lanner bereits berühmt war, wurden die Bearbeitungen für
andere Formationen zeitgleich herausgegeben). Diese Klavierausgaben sind bis heute die wichtigste Quel-
le für Titel, Widmungsträger und Datierung. Über die Orchestergestalt des Werkes hingegen verraten
sie nichts, sieht man von einigen spärlichen Instrumentenangaben ab, welche den Spieler auf besondere
Klangeffekte hinweisen soll. Jeder Verlag beschäftigte eigene Arrangeure, die namentlich nicht bekannt
wurden. Einen Sonderfall bildet Czerny, der „erleichterte Ausgaben“ für Klavier schuf.
d) Orchesterstimmen: Orchesterstimmen wurden erst relativ spät gedruckt. Die Lannerkapelle spielte aus
ihrem eigenen (handgeschriebenen) Stimmenmaterial, Tanzkapellen kopierten nach Bedarf. Um dieser
ausufernden und für Komponist wie Verlag letztlich geschäftsschädigenden Praxis (mangels Urheberrecht
konnte sie nicht unterbunden werden) Herr zu werden, bot etwa der Verlag Mechetti „sauber geschriebe-
ne Stimmensätze“ an, ehe Druckausgaben auf den Markt kamen.
e) Bearbeitungen: Bearbeitungen fĂĽr unterschiedlichste Besetzungen zeigen die Beliebtheit Lanners. Sei-
ne Werke wurden in der Hausmusik ebenso gespielt wie in kleinen Tanzformationen bei Kirtagen oder
Dorffesten. Die Bearbeiter sind zum groĂźen Teil unbekannt.
FĂĽr alle Drucke wird der Ort (in der Regel: Wien fĂĽr die Erstdrucke), der Verlag (mit Plattennummer,
wo bekannt) sowie eine Datierung angegeben, welche sich an der Erstveröffentlichung in der „Wiener
Zeitung“ orientiert. Zusätzlich wird eine Beschreibung (Seitenanzahl, Preis nach alter Währung, voll-
ständiger Titel in der Originalschreibweise) geboten. Fehlt die Titelbeschreibung, so lag kein Original-
exemplar vor und es wurden lediglich die Angaben laut Verlagsverzeichnis wiedergegeben. Wo Exemplare
vorhanden sind, wurden Beschreibungen der Titelvignetten hinzugefĂĽgt.
Für manche Bearbeitungen liegen lediglich vage Hinweise vor, ob sie tatsächlich jemals erschienen sind,
konnte nicht belegt werden. In solchen Fällen erfolgt der Hinweis auf die Verlagsverzeichnisse von Wein-
mann.
Joseph Lanner
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
- Titel
- Joseph Lanner
- Untertitel
- Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
- Autor
- Wolfgang Dörner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78793-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.5 cm
- Seiten
- 752
- Schlagwörter
- Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 7
- Danksagung 9
- Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
- Biographische Notizen 13
- Reisen 16
- Beginn – Werden – Sein 21
- Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
- Tanz 28
- Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
- Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
- Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
- Publikum 44
- Werke 46
- Instrumentation 69
- Formen 79
- Notenmaterialien 86
- Widmungsträger 95
- Titel 97
- Verlage 100
- Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
- Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
- Virtuosentum 106
- Romantik – Biedermeier 108
- Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
- Rezension – Rezeption 113
- FlĂĽchtige Lust 115
- Literatur 117
- I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
- II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
- III. Sammelwerke und diverse Werke 717
- IV. Anhang