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Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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beschäftigt sich mit Normen, normativer Sprachrichtigkeit und mit der Standard- sprache, indem es beispielsweise heißt, dass „auch auf die normative Sprachrich- tigkeit im Sinn eines unterstützenden Sprachtrainings Deutsch besonderer Wert zu legen“ ist (Didaktische Grundsätze, S.  1) und die SchülerInnen „schrittweise unter besonderer Beachtung der Regelhaftigkeit die Standardsprache gewandt schriftlich und mündlich einsetzen können.“ (Bildungs- und Lehraufgabe, S.  1) Letztlich werden die groben Zielvorgaben und Erwartungen aber ebenfalls nicht näher beschrieben und operationalisierbar gemacht. Ein ähnliches Bild ergibt im Übrigen der Lehrplan der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik BAKIP (jetzt BAfEP). Der Bildungsplan- Anteil zur sprach- lichen Förderung in elementaren Bildungseinrichtungen legt großen Wert auf Respekt gegenüber und Förderung von Erstsprachen von Kindern, was sowohl andere Erstsprachen als Deutsch, als auch Dialekt und Umgangssprache betrifft. Konzepte zur Beschreibung sprachlicher Variation und zum Umgang damit wer- den auch hier nicht näher thematisiert. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass den Deutschlehrplänen der österreichischen Schulen kein klares Konzept hinsichtlich der Konzeptualisierung räumlicher Variation des Deutschen zugrunde liegt, da weder die Plurizentrik noch andere Konzepte genannt werden. In allen Lehrplänen der Volksschule, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II werden zwar Varietäten (Dialekt, in der VS v. a. Mundart; Umgangssprache) thema- tisiert, allerdings eher unsystematisch, und die Standardsprache wird meist im Sinn einer deutschen Standardsprache in den Lehrplänen erwähnt. Einzig der Oberstufenlehrplan nennt an einer Stelle explizit die österreichische Standardspra- che des Deutschen. Dieser Hinweis wird jedoch anschließend nicht näher erläu- tert bzw. es wird an keiner anderen Stelle des Lehrplans daran angeknüpft. Alle Lehrpläne haben gemeinsam, dass es mangels konkreter Bezüge dem Ermessen der einzelnen LehrerInnen obliegt, wie sie in der Praxis mit Fragen zu Normen, Standard und Varietäten umgehen. Somit bieten weder der Oberstufenlehrplan noch die anderen Lehrpläne DeutschlehrerInnen ein theoretisches oder praktisches Orientierungsgerüst für den Umgang mit Varietäten. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen Ausgehend von unserer Hypothese, dass nationale/staatsspezifische bzw. soziolingu- istische Varietäten in den Studienplänen der Ausbildungsinstitutionen für angehende PädagogInnen kaum Berücksichtigung finden, haben wir die Studienpläne der Lehre- rInnenausbildung in Hinblick auf folgende Leitfragen näher in den Blick genommen: – Ist der Umgang mit staatsspezifischen Normen ein Thema in den Curricula der PHs und Universitäten? Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen  | 73
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Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Titel
Österreichisches Deutsch macht Schule
Untertitel
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Autoren
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
266
Schlagwörter
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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