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(3,4 %). Auffallend war, dass relativ wenige österreichische AutorInnen genannt
wurden
– diese wenigen österreichischen AutorInnen dafür umso häufiger: Mira
Lobe (7,2 %), Christine Nöstlinger (4,5 %), Thomas Brezina (4,3 %) und Franz Karl
Ginzkey (0,9 %)12.
bb. 25
bb. 26 50,4 55,3 62,3 66,1 67,9
0
10
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50
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Ost Südost Mitte Tirol Voarlberg
Nur deutsche TV-Kanäle Kindheit nach Region
(SchülerInnen) (in %)
48,4
28,2 38,3
0,5
0
10
20
30
40
50
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Duden ÖWB Internet Das große österreichische
Schulwörterbuch (Duden)
Nachschlagewerke SchülerInnen (in %)
(Mehrfachnennungen möglich)
Abb. 24: Nur deutsche TV-Kanäle Kindheit nach Region (SchülerInnen) (in %)
Wie die Lehrpersonen wurden auch die SchülerI nen danach gefragt, welche
Nachschlagwerke sie in Normfr ge normalerweise verwenden. Das mit Abstand
am häufigsten (48,4 %) genannte Nachschlagwerk ist der Duden. Nur 28,2 % der
SchülerInnen nannten das Österreichische Wörterbuch. Dieses Ergebnis könnte
auf eine tendenzielle Exonorm- Orientiertheit hinweisen. 38,3 % führten Internet-
quellen an. Das große österreichische Schulwörterbuch aus dem Duden- Verlag
wurde nur von 0,5 % der SchülerInnen genannt. Eine andere Erklärungsmöglich-
keit ist, dass viele SchülerInnen das Internet nutzen. Das ÖWB ist im Internet
nicht verfügbar, der Duden jedoch sehr wohl (siehe Abb. 25 auf S. 114).
Hochsignifikante Unterschiede tun sich bei der Verwendung des Duden und
des ÖWB zwischen den Regionen (p = 0,000) auf: Der Duden wurde in Vorarl-
berg am häufigsten genannt (64,3 %), gefolgt von den mittleren Bundesländern
(56,5 %) und Tirol (52,5 %). In den südöstlichen und östlichen Bundesländern
wurde der uden von weniger als der Hälfte der ProbandInnen ngegeb n (45,7 %
bzw.
41,8 %). Das ÖWB wird hingegen mit Abstand am häufigsten im Osten (37,3 %)
12 Die SchülerInnen nannten noch weitere Bücher: 4,1 % „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich
hab?“, jeweils 2,2 % Hexe Lilli und Petterson und Findus, 1,8 % „Die drei Fragezeichen???“,
jeweils 0,6 % „Das Dschungelbuch“, Disney, und Winnie Pooh, jeweils 1,4 % die Bibel, „Der
kleine Prinz“ und Felix, 1,3 % „Struwwelpeter“, jeweils 1,1 % Conni und Erich Kästner, 0,9 %
„Eragon“, jeweils 0,7 % der Grüffelo, fünf Freunde, Heidi, „Herr der Ringe“, Sternenschweif,
0,5 % Janosch, jeweils 0,4 % Cinderella, „Die wilden Kerle“ und Michael Ende, und 0,2 %
Nils Holgerson. Stichprobe der SchülerInnen
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Österreichisches Deutsch macht Schule
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
- Titel
- Österreichisches Deutsch macht Schule
- Untertitel
- Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
- Autoren
- Rudolf de Cillia
- Jutta Ransmayr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20888-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 266
- Schlagwörter
- Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 10
- 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
- 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
- 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
- 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
- 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
- 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
- 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
- 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
- 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
- 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
- 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
- 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
- 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
- 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
- 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
- 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
- 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
- 6.2.3 Sprache – Identität 154
- 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
- 6.3 Korrekturverhalten 163
- 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
- 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
- 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
- Anhang 232
- Literatur 237
- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
- Sachregister 256