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Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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66 % der männlichen, aber nur 48,3 % der weiblichen SchülerInnen waren der Ansicht, dass es mehr Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Süddeutschland gibt als zwischen Nord- und Süddeutschland (p = 0,000). Die stärkste Zustimmung unter den SchülerInnen zu dieser Aussage gibt es in der Region Mitte, gefolgt von Tirol (57,9 %), was sich durch die sprachliche und geographische Nähe zu Bayern erklären lässt. Am schwächsten war die Zustimmung im Osten (49,7 %) und in Vorarlberg (51,8 %) (p = 0,002)  – in letzterem wohl wegen der sprachlichen Nähe zur allemannischsprachigen Schweiz. bb. 42 bb. 43 23,9 44,5 0 10 20 30 40 zugestimmt nicht zugestimmt LehrerInnen SchülerInnen 49,7 56,5 64,9 57,9 51,8 0 10 20 30 40 50 60 70 Ost Südost Mitte Tirol Vorarlberg SchülerInnen: Österreich und Süddeutschland haben sprachlich mehr gemeinsam als Nord- und Süddeutschland. (in %) Abb.  42: SchülerInnen: Österreich und Süddeutschland haben sprachlich mehr gemeinsam als Nord- und Süddeutschland. (in %) Um abschließend auf die sprachlichen Ost- West- Unterschiede innerhalb Öster- reichs zurückzukommen: Von einem kleinen Teil (knapp ein Fünftel) der befragten LehrerInnen bzw. SprachnormexpertInnen wird das Konzept eines überdachenden österreichischen Standarddeutsch in Frage gestellt. Für die überwiegende Mehrheit (rund 80 %) gibt es jedoch ein eigenes österreichisches Standarddeutsch. Bei den SchülerInnen fällt die Zustimmung deutlich geringer aus. Mehr als 40 % stellen eine österreichische Standardvarietät in Frage. Die qualitativen Daten aus unseren Interviews haben die Ergebnisse der quantitativen Erhebung im Prinzip bestätigt. Gleichzeitig brachten sie aber eine differenziertere Sicht. Alle in den Interviews befragten LehrerInnen nahmen sprachliche Unterschiede zwischen Ost- und Westösterreich auf der Dialekt- ebene wahr. Die meisten Lehrenden sahen jedoch auch auf standardsprachlicher Ebene Unterschiede. Stark betont wurden die Unterschiede von einem Lehrer aus Vorarlberg (MV1). Die folgenden Ausschnitte aus dem Interview mit ihm bestätigen die Ergebnisse aus der Fragebogenerhebung, durch welche immer wieder ersichtlich wird, dass das Antwortverhalten in Vorarlberg oft ganz anders ist als in Tirol bzw. im übri- gen Österreich: Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich  | 143
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Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Titel
Österreichisches Deutsch macht Schule
Untertitel
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Autoren
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
266
Schlagwörter
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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