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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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36 Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung archie zu schaffen.13 Es ist mehr als wahrscheinlich, dass dieses Bild fast erwartungsge- mäß eine ziemliche Heterogenität im Sinne der erwähnten ›Josephinismen‹ offenlegen würde. Daraus ließe sich denn auch in der Folge das ungleichmäßige Eindringen sowie die hier nur postulierte unterschiedlich lange Dauer dieser Reformen sichtbar machen. Inwiefern das Ergebnis dann auf die strukturelle Heterogenität der jeweiligen Region zurückzuführen ist, gilt es zu überprüfen. Erst damit aber ergäbe sich die grundsätzliche Möglichkeit, das Wesen des Josephinismus auch auf der Wirkungsebene in einem länge- ren Zeitrahmen als bisher fassbar zu machen. Das hier anschließende Kapitel kann freilich in keiner Weise den Anspruch erheben, diese doch beträchtliche Lücke schließen zu wollen. Sehr wohl wird aber versucht, die Genese des bis dato kaum in der Forschung beachteten gr.-orient. Religionsfonds nach- zuzeichnen und  – vor allem, was dessen Gründungsphase betrifft  – die Folgen der jo- sephinischen Reformen am regionalen Beispiel der Bukowina aufzuzeigen und diese in den zeitgenössischen Kontext einzubetten. Daher erscheint es auch nötig, diesem Kapi- tel einen kürzeren Abschnitt über einen zentralen Teilaspekt des Josephinismus, d.i. der katholische Religionsfonds, voranzustellen. Darauf aufbauend lässt sich denn auch, ob- gleich etwas vorauseilend, die Frage ableiten, inwieweit und wenn ja, aus welchen Grün- den die Reformbestrebungen unter Kaiser Joseph  II. gerade in der peripheren (konfes- sionell weitestgehend orthodox-ostkirchlich geprägten) Bukowina weit nachhaltiger gegriffen bzw. gewirkt haben, als dies vergleichsweise in den (katholischen) deutschen Erblanden der Fall war ; und das, obwohl das primär intendierte Ziel der angestoßenen staatlichen Umgestaltungsmaßnahmen sich in erster Linie eigentlich auf diese zentralen Räume richtete. Mit Rationalität und größtmöglicher Effizienz einer aufzubauenden zentralstaatlichen Bureaucratie sollte die Stabilisierung des durch die Reformen in Bewegung geratenen Herrschaftssystems garantieren. Am Ende sollte in der Vorstellung der modernisierte Staat stehen. Die völlige Überwindung tradierter Strukturen, wozu vor allem die stän- dischen Einrichtungen zu zählen waren, blieb jedoch zweitrangig. Der Platz letzterer 13 Einen Ansatz dazu bot die niederösterreichische Landesausstellung über Joseph  II. 1980 ; Gutkas (Hg.) 1980, Österreich ; ein kürzlich erschienener Sammelband zur katholischen Aufklärung setzt hier einen wichtigen Schritt zur Überbrückung dieser Forschungslücke ; Bendel & Spannenber- ger (Hg.) 2015, Aufklärung ; in Bezug auf Einkünfte und Mittel der (katholischen und unierten) Re- ligionsfonds sowie die Anzahl ihrer Kleriker liegt eine vergleichende, kleinere Überblicksstudie für die Jahre 1781–1790 vor ; Dickson 1993, Joseph ; für eine kritische historiographische Betrachtung des Josephinismus liefern Fillafer & Wallnig [(Hg.) 2016, Josephinismus] neue Perspektiven des Vergleichs. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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