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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 59 gelt.87 Die Homogenisierung der Pfarrverteilung über die ganze Bukowina sollte nicht nur die Seelsorge und Bildung für alle Untertanen garantieren bzw. ihre jeweilige öko- nomische Rechtfertigung vor Ort stärken, sondern wohl auch die staatliche Präsenz in allen Winkeln der Provinz, vertreten durch die orthodoxe Geistlichkeit. Noch vor dem endgültigen Abschluss des Regulierungsplanes war der Hofkriegsrat intensiv darum bemüht, in der Diskussion mit der Militärverwaltung der Bukowina (und dem Kon- sistorium), diesen Stellen die zentralen Inhalte einzuschärfen und damit mithin deren letztliche Umsetzung auch zu garantieren. Der 1786 vom Hofkriegsrat erlassene Plan für die Bukowina legte nunmehr  – gleich in der Präambel  – die Mittelverwendung aus dem Religionsfonds zum »ausgemessenen Unterhalt für die Geistlichen Personen, und für die Schulen blos, und allein zum wahren Besten des Klerus, der Religion und der Menschheit« definitiv fest. Als oberster Schutzherr fungierte der Kaiser. Ihm stand als Letztinstanz auch die jeweilige Befürwortung oder Ablehnung über den Mitteleinsatz zu. Dem Konsistorium hingegen fiel als zentrale Aufgabe im Wesentlichen die Verant- wortung über die Ausbildung und die Aufsicht der Religionspflichten der Geistlichkeit (spiritualia und disciplinaria) zu.88 Neben dem Bischof, der den Vorsitz führte, bestand das Konsistorium aus einem Archimandriten, einem Igumen, vier weiteren Geistlichen und fünf weltlichen Kanzleikräften (davon zwei moldauische und zwei deutsche) sowie einer entsprechenden Dienerschaft zur Erledigung der Tagesgeschäfte.89 Damit wich die Umsetzung nur geringfügig von den ursprünglichen Vorschlägen Balschs ab. Die letzt- liche Entscheidungsgewalt über die Mittel des Fonds wie ihre Verwendung waren dem Konsistorium damit de facto allerdings entzogen worden. 87 Dazu zählte besonders die Ausbildung sowohl von Klerus als auch der Bevölkerung, die mit Nach- druck anzuhalten war, ihre Kinder in die Schulen zu entsenden : »nach der bereits gegebenen Anlei- tung theils denen Eltern die Aufmunterung zum Schiken ihrer Kinder in die Schulen beyzubringen, theils deren Kindern die Lust zum Lernen einzuflößen und überhaupts alles mögliche anzuwenden ist, durch Ertheillung vom unterricht welcher vom Bischofen denen Pfarern aufgetragen, und in Gelegenheiten von ihm selbst gegeben werden soll« ; DACZ 29/1/42 Copia Einer Hof Kriegs Räthl. Verordnung Wien v. 15.X.1785, fol. 5f. 88 Der Regulierungsplan v. 29.IV.1786 ist in mehreren Abschriften in Archiven vorhanden (etwa DACZ 321/1/326), abgedruckt findet er sich erstmals bei Calinescu (Hg.) 1887, Normalien 1, 28– 135 ; zuletzt nach Calinescu bei Brusanowski 2011, Kirchenordnungen, 208–259. 89 DACZ 321/1/326 Regulierungsplan § 69, fol. 69v, bei Brusanowksi 2011, Kirchenordnungen, 251.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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