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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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210 Die Institution: Struktur & Werte wurde. Lediglich die Landesregierung durfte ihren vorläufigen Sitz von Prag ins galizische Stanislau verlegen.372 Dem Konsistorium hatte man das gleichfalls angeboten, offensicht- lich entschied sich Repta jedoch, die Kirchenbehörden vorerst nach Wien zu übersiedeln, wo man im Hotel Kaiserin Elisabeth Quartier gefunden hatte.373 In Czernowitz kursierten in den ersten Augusttagen 1918 bereits Gerüchte über ei- nen Rücktritt des Erzbischofs, und politische Akteure wie der Reichsratsabgeordnete Onciul lancierten über die Medien ihre Vorlieben für eine Neubesetzung.374 Ende des Monats enthob der Kaiser schließlich den Erzbischof, der mittlerweile wieder in Czer- nowitz residierte, seines Amtes unter Beibehaltung seines Titels und der Bezüge.375 Einen Rücktritt hatte Repta aus kanonischen Gründen entschieden abgelehnt.376 Ebenso ak- zeptierte der Kaiser die Gesuche der Konsistorialräte Manastyrski und E. Popowicz um Übernahme in den Ruhestand und auf Auszahlung eines Ruhegenusses aus Mitteln des Religionsfonds.377 Wien ernannte in der Folge den Klostervorsteher von Mitoka-Drago- mirna, Ipolit Vorobchievici (1849 ?-1939)378 zum Administrator und rumänischen Ar- chimandriten der Erzdiözese sowie den Erzpriester Titus Tyminski (1858–1927)379 zum ruthenischen Archimandriten. Eine nationale Teilung der Diözese auf zwei Bischöfe schien immer wahrscheinlicher.380 Die ruthenischen Abgeordneten legten zeitgleich einen Plan für den weitergehenden Umbau des Konsistoriums vor. Die St. Nikolaus- Kirche in Czernowitz sollte dabei zwischenzeitlich zu ihrem Hauptsitz bestimmt wer- den. Zuversichtlich dachte man bereits jetzt an einen monumentalen Neubau, der  – die Lage völlig verkennend  – in der Einschätzung der ruthenischen Politiker wohl spätes- 372 DACZ 320/1/17 fol. 24–28, Antrag Erzbischof auf Rückkehr des Konsistoriums nach Czernowitz, 28.VIII./10.IX.1917 ; Sitzungsprotokoll Konsistorium v. 28.X./10.XI.1917 ; Landesregierung an Konsistorium v. 29.IX.1917. 373 DACZ 320/1/17 fol. 34, Erzbischof Repta an Konsistorialarchimandrit Manastyrski in Prag, Wien v. 27.IV./10.V.1918. 374 Czernowitzer Allgemeine Zeitung /Czernowitzer Tagblatt (gemeinsame Kriegsausgabe) Nr. 312 v. 14.VIII.1918, 1f., Vom gr.-or. Konsistorium ; Nr. 327 v. 1.IX.1918, 3, Ist Repta noch Herrenhausmitglied ? 375 Prokopowitsch 1959, Ende, 14f. 376 Prager Abendblatt Nr. 194 v. 28.VIII.1918, 5, Vermischte Nachrichten ; auch Čučko 2014 (II), Церковь, 20. 377 Manastyrski erhielt 12.500 und Popowicz 15.000 Kronen jährlich zugesprochen ; Czernowitzer Morgenblatt Nr. 104 v. 1.IX.1918, 3, Zur Kirchenfrage. 378 Vorobchievici stammte aus Gura Humora, seit 1905 Igumen des Klosters Mitoka-Dragomirna, lei- tete während der kurzen Übergangsphase 1918 das Erzbistum und wurde am 1./14.IX.1919 zum Bischof von Radautz ernannt. 379 Taufname Taras, stammte aus dem Kotzmanner Bezirk in der Nordbukowina. 380 Österreichs Illustrierte Zeitung Heft 51 v. 22.IX.1918, 818 ; Neue Freie Presse Nr. 19382 v. 11.VIII.1918, 7f., Inland. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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