Page - 32 - in Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Image of the Page - 32 -
Text of the Page - 32 -
32
© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
1. Zensur und Förderung
• Personen
Bacher Karl – Bartsch Rudolf Hans – Brehm Bruno – Décsay Ernst – Fontana Oskar Maurus – Gagern
Friedrich Freiherr von – Graedener Hermann – Grengg Maria – Grogger Paula – Haas Rudolf – Hauser
Otto – Henz Rudolf Franz – Hohlbaum Robert – Huna Ludwig – Jelusich Mirko – Keller Paul Anton –
Kloepfer Hans – Kratzmann Ernst – Krisch Rudolf [Rudolf Jeremias Kreutz] – Lux Joseph August – Mell
Max
– Nabl Franz
– Ortner Hermann Heinz
– Papesch Josef Friedrich
– Perkonig Josef Friedrich
– Popp Au-
gust
– Rainalter Erwin Herbert
– Spann-Reinsch Erika
– Riemerschmid Werner
– Sassmann Hanns
– Schau-
kal Richard
– Scheibelreiter Ernst – Schreyvogl Friedrich – Springenschmid Karl – Spunda Franz – Strobl
Karl Hans
– Wallpach zu Schwanenfeld Arthur
– Watzlik Hans
– Weinheber Josef
– Zerzer Julius
Franz Koch: Gegenwartsdichtung in Österreich. [=Koch35]
– Berlin: Junker und Dünnhaupt 1935
Geförd. in: Jahresschau36
Geförd. in: Gutachtenanzeiger36
Der kurz gefasste Überblick ‚deutscher Dichtung auf österreichischem Boden‘ hat seinen strategi-
schen Ort im Bestreben des NS, die kulturelle Landnahme zu forcieren. Franz Koch war 1935 aus
Wien an die prominente Berliner Universität berufen worden und bildete neben den Wiener Ger-
manisten Heinz Kindermann, Karl Wache und Robert Hohlbaum den österreichischen Stoßtrupp
in Deutschland in dieser Sache. Der bestens vernetzte, ideologisch dem strammen Rosenberg-Lager
Zugehörende wurde bereits ein Jahr danach Mitglied des NS Reichsinstituts für Geschichte des Neuen
Deutschland und war dort speziell im Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage tätig. Koch verweist
in seiner Vorbemerkung auf die erste repräsentative Selbstdarstellung des deutschnationalen Schrift-
stellerlagers nach der „Machtergreifung“ Hitlers in Deutschland und dem Verbot der NSDAP in
Österreich, auf das Dichterbuch Max Morolds und auf Adalbert Schmidts im Erscheinen begriffene
Deutsche Dichtung in Österreich. Eine Literaturgeschichte der Gegenwart, wo hingegen Rudolf Lists
Katholische Dichtung in Österreich (List34) als klerikal abgelehnt wird.
Der Dichter sei „der Mund deutschen Geistes, das zarteste Organ für eine Blut-, Lebens- und
Schicksalsgemeinschaft, die alle politischen Grenzen überflutet“ (13), womit die zu überwindende
Trennung Österreichs von Deutschland gemeint ist. Die Erwähnung von Franz Theodor Csokor,
Carl Dallago, Ludwig Ficker, Theodor Kramer, Paula Ludwig, Robert Musil, Ernst Waldinger und
besonders des einflussreichen Kulturfunktionärs des Autoritären Ständestaats Guido Zernatto sind
der kulturpolitischen Strategie geschuldet, die Spaltung des literarischen Lagers voranzutreiben
(→Hohlbaum33). Das Buch wurde noch Ende 1935 in Österreich verboten, 1936 aber in den Ka-
non der Nationalsozialistischen Bibliographie aufgenommen, worauf das Verbot nach dem Juliabkom-
men widerrufen wurde.
• Personen
Bartsch Rudolf Hans
– Billinger Richard
– Bossi Fedrigotti Anton
– Braumann Franz
– Brehm Bruno
– Deiß-
inger Hans – Fischer-Colbrie Arthur – Franke Wilhelm Karola – Gagern Friedrich Freiherr von – Ginzkey
Franz Karl
– Grengg Maria
– Grogger Paula
– Handel-Mazzetti Enrica von
– Hohlbaum Robert
– Jelusich
Mirko
– Kaltenboeck Bodo
– Kloepfer Hans
– Leifhelm Hans Heinrich
– Lernet-Holenia Alexander
– Mayer
Erich August
– Mell Max
– Mimra Robert
– Nabl Franz
– Nüchtern Hans
– Ortner Hermann Heinz
– Perko-
nig Josef Friedrich
– Popp August
– Pospischill Siegfried [Siegfried Freiberg]
– Preradović Paula von
– Ren-
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Title
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Subtitle
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Author
- Uwe Baur
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Size
- 17.3 x 24.4 cm
- Pages
- 478
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271