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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
1. Zensur und Förderung
lesebuch
– Volk an der Arbeit
– Volk auf dem Marsch
– Volk und Leben
– Weimarer Reden des Großdeut-
schen Dichtertreffens 1938
– Wir sahen den Führer
• Periodika
Alpenheimat (Innsbruck)
– Frohes Schaffen (Wien)
Jahres-Gutachten-Anzeiger (1936–44)
• Archive
– BAB/BDC RKK/RSK Bernhard Payr
Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums e. V. des Amtes Rosenberg nahm zwischen 1934
und 1944 mit einem riesigen Stab an fest angestellten und freiwilligen Gutachtern „die umfassendste
Sichtung und Bewertung der in Deutschland verbreiteten in- und ausländischen Literatur“ (Bar-
bian10, 155) vor. Sie hatte ab April 1934 mit der Schrifttumsstelle der Parteiamtlichen Prüfungs-
kommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums (PPK, Organ: Nationalsozialistische
Bibliographie) unter Philipp Bouhler einen ökonomisch und durch ihren parteiamtlichen Status
machtpolitisch besser abgesicherten Konkurrenten, der dem Stab des Stellvertreters des Führers zuge-
ordnet war. Die Reichsstelle wurde von Hans Hagemeyer geleitet, Bernhard Payr war für die Behand-
lung heikler literarischer Fragen zuständig und ab 1943 sein Nachfolger, das Lektorat unterstand
Hellmuth Langenbucher, Hauptlektor für Neuere Literatur- und Geistesgeschichte war ab 1936 der
in Berlin lehrende Franz Koch. Ihr zentrales Organ war die Zeitschrift Bücherkunde, die verbalen
Stellungnahmen wurden als deren Ausgabe B im Jahres-Gutachten-Anzeiger zwischen Nov. 1935 und
1942 allerdings vertraulich „nur für den Dienstgebrauch“ herausgegeben, sie enthielten zu jeweils
42-46 Sachgebieten zwischen 2914 und 4246 Gutachten. Ab 1938 werden nach deren Annexion als
neue Zielgruppen Österreich
– mit dem über die Kulturgemeinschaft intensive institutionelle Verbin-
dungen bestanden
– und das Sudetenland genannt.
Die Begutachtungsurteile: positiv, negativ, mit Einschränkung positiv (bedeutet einerseits, dass
das Buch keine besondere Förderung erfährt, andererseits, dass das Amt Rosenberg zu keiner eindeu-
tigen Bewertung gelangte).
Da dem Amt Rosenberg – zu den Verbotskonferenzen der RSK wurde es nur selten eingeladen
(Josting97, 147)
– keine Zensurvollmacht zustand, hatte eine negative Bewertung
– sie wird oft als
Verbot missverstanden
– lediglich eine empfehlende Funktion und war kein Hindernis für den sons-
tigen Erfolg eines Autors.
Daneben war die Reichsschrifttumsstelle auch mit der reinen Bücherei-Empfehlungsliste Die hundert
ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialisti-
sche Büchereien [100Bücher34–700Bücher44] und im →Jugendschriften-Sektor aktiv.
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Title
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Subtitle
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Author
- Uwe Baur
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Size
- 17.3 x 24.4 cm
- Pages
- 478
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271