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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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ren 1952, 1954, 1957, 1960, 1964 und 1968 fortgesetzt. Mit dem Ziel, neben „den Arrivierten auch junge und gänzlich unbekannte Schriftsteller und Komponis- ten einzuladen“, standen sie in den 1950er Jahren „im deutlichen Gegensatz zur offiziellen Kulturpolitik des Landes“.66 Im Rahmen der „Internationalen Hochschulwochen“ in St.  Christoph am Arl- berg (1945–1958), die von der französischen Besatzungsmacht organisiert wur- den und eine „Parallelveranstaltung“ zum „Europäischen College“ in Alpbach bildeten, sprach 1948 Hans Loew, der die Nachkriegsanthologie „Die Sammlung“ herausgab, über „junge österreichische Literatur“, und drei Jahre später widme- te sich die 10.  Tagung mit dem Titel „Romanorama“, der „Technik des Romans“. Daran nahmen u. a. der französische Psychologe Maxime Chastaing, der Roma- nist Mario Wandruszka, Hans Weigel, der Kunsthistoriker Alfred Schmeller sowie der Künstler und Kritiker Claus Pack teil.67 Die „Kulturtage Kapfenberg“ in der Steiermark fungierten seit 1951 als Treff- punkt einer jüngeren und älteren Generation von Autorinnen und Autoren. 1961 nahmen u. a. Otto Basil, Franz Theodor Csokor, Jeannie Ebner, Herbert Eisen- reich, Rudolf Felmayer, Vera Ferra-Mikura, Gerhard Fritsch, Johann Gunert, Ernst Hammer, Otto Horn, Christine Lavant, Hans Lebert, Hans Nüchtern, Her- mann Schreiber, Oskar Jan Tauschinski, Walter Toman und Karl Wawra teil.68 In Innsbruck fanden seit 1950 jährlich die „Österreichischen Jugendkultur- wochen“ statt. Mit Unterstützung der Kulturabteilung des Landes, des Kultur- amts der Stadt Innsbruck und der Jugendreferate anderer Bundesländer gegrün- det, wurde der Versuch gestartet, die künstlerische Jugend aus ganz Österreich mittels einer Ausschreibung in Tageszeitungen miteinzubeziehen. Für die Gene- ration der um 1920 geborenen waren die „Jugendkulturwochen“ bedeutend, weil sie einen der „damals seltene[n] Treffpunkte auf dem Weg zur eigenen künstle- rischen Position und gleichermaßen in die kulturelle Öffentlichkeit“69 darstell- ten. 1954 wurden z. B. in der Reihe „Österreichische Dichtung“ an nur vier Aben- den 21 Autorinnen und Autoren vorgestellt. In späteren Jahren traten Herbert 66 Klaus Amann, Johann Strutz: Das literarische Leben. In: Herbert Dachs, Helmut Rumpler (Hg.): Kärnten. Von der deutschen Grenzmark zum österreichischen Bundesland. Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945. Bd. 2. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1998 (= Geschich- te der österreichischen Bundesländer seit 1945 2), S. 547–605. 67 Vgl. Verena Zankl: Romanorama statt Pyjama. Die Internationalen Hochschulwochen in St.  Christoph am Arlberg (1945–1958). In: Sandra Unterweger, Roger Vorderegger, Verena Zankl (Hg.): Bonjour Autriche. Literatur und Kunst in Tirol und Vorarlberg 1945–1955. Wien, Innsbruck, Bozen: Studien-Verlag 2010 (= Edition Brenner-Forum 5), S. 71–97. 68 Vgl. Wort in der Zeit 7 (1961), H. 7, S. 72. 69 Christine Riccabona: „Junge Literatur“ der 1950er Jahre. In: Dies., Erika Wimmer, Milena Mel- ler (Hg.): Die Österreichischen Jugendkulturwochen 1950–1969 in Innsbruck: Ton Zeichen: Zeilen Sprünge. Innsbruck, Wien, Bozen: Studien-Verlag 2006, S. 19–68, hier S. 21. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 60 Der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Title
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Author
Stefan Maurer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
452
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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