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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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nisses als „Vertragsbediensteter“ wurde mit 1.  August 1975 festgelegt.134 Ein „Beib- latt“ zu diesem „Sondervertrag“ fasst Kraus’ Pflichten im Rahmen seiner Tätigkeit für die „Kulturkontaktstelle“ folgendermaßen zusammen: Die Kontaktstelle beschäftigt sich laufend mit dem kulturellen Potential Österreichs in allen Sparten, um daraus ihre Initiativen für die Aktivitäten im Ausland zu ent- wickeln. […] Sie wird ihm einen längerfristigen Rahmenplan für kulturelle Initi- ativen im Ausland vorlegen, der mit dem finanziellen Gesamtrahmen für die Akti- vitäten der Kulturinstitute in Einklang stehen müsste. Nach entsprechender Genehmigung des Rahmenplanes ist es die Aufgabe der Kon- taktstelle, die Durchführung der einzelnen Vorhaben zu übernehmen. Zu diesem Zweck kann die Kontaktstelle in direkten Kontakt mit Kulturinstituten, Kulturrä- ten und Botschaften treten. Diese werden ermächtigt, ihrerseits in einschlägigen Angelegenheiten ebenso direkt mit der Kontaktstelle in Verbindung zu treten. Es ist die Aufgabe der Kontaktstelle, mit den in Frage kommenden Künstlern, Vor- tragenden etc. zu verhandeln und entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Die Kontaktstelle wird auch außerhalb der Durchführung dieser Vorhaben mit den Kulturinstituten und Kulturräten in direkten schriftlichen Kontakt treten, um Anfragen oder Beschaffungswünsche, die nicht mit anderen Dienststellen behan- delt werden müssen, direkt zu erledigen.135 Seine kulturpolitischen Maßstäbe, die Kraus ausführlich an verschiedenen Stel- len beschrieben hatte, bewegten sich entlang der Achse, „den Ruf Österreichs als Kulturstaat wesentlich zu steigern“, was aber nur unter der Prämisse von „[p] sychologisch richtig angelegte[n] Aktivitäten gegenüber dem Ausland“ möglich sei: „Österreich hat als kleines Land seiner kulturellen Bedeutung nach einen verhältnismäßig hohen Rang. In der immer wichtiger werdenden Perspektive einer Weltkultur gewinnt Österreich kulturell daher eine weitaus stärkere Posi- tion als durch seine Wirtschaft oder seine politische Rolle. Je stärker von Öster- reich aus die kulturellen Werte betont werden, umso vorteilhafter operiert Öster- reich in der Weltkonkurrenz.“136 „Ich schwelge derzeit in Konzepten für das Außenministerium“, so Kraus in sei- nem Tagebuch, wobei er sich darüber bewusst war, dass seine kulturpolitischen Konzepte „mehr oder weniger intelligente Luftschlösser“137 waren. Er entwarf 134 Sondervertrag mit dem Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten, NL WK. 135 Beiblatt zum Sondervertrag mit dem Bundesministerium f. Ausw. Angelegenheiten, NL WK. 136 Wolfgang Kraus: Motivierung der Kultur in unserer Außenpolitik, ms. Ts., ÖGL-Archiv. 137 Ders.: Tagebuch, 25.  November 1976, NL WK. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 326 Kontaktperson, Vermittler, Dolmetscher
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Title
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Author
Stefan Maurer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
452
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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