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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 267 und erhielt , nachdem die Education Branch auch für den Bereich Museen , Bibliotheken , Kunst und Monumente zuständig sein sollte , von der EAC-ACA ( British Element ) auf Anfrage eine vollständige Liste aller zu schützenden Denkmäler , Gebäude , Kunstwerke und Archive in Österreich.1150 Dass der Wiederaufbau im Bereich des österreichischen Bildungswesens mit ziemlicher Verzögerung in Gang kam , geht aus einem der ersten Berichte der „Education Branch USACA“ hervor , der am 4. Juni 1945 , einen Monat nach Kriegsende , festhielt : „Informa- tion on the state of education in Austria was still far too meager to draw any conclusions and definite plans as to Austrian schools had therefore to await the Division’s entrance into Austria.“1151 Aus einem weiteren Report geht hervor , dass Featherstone schließlich am 23. Juni 1945 von Verona Richtung Salzburg aufbrach , wo er  – zunächst im Rahmen des 15. Armeekorps der USFA  – die Agenden der „Education , Monuments , Fine Arts , Archives and Records“ übernahm.1152 Bei seiner Ankunft in Salzburg war für das Military Detachment des Landes Salzburg interimistisch bereits Captain George A. Selke1153 als Officer für „Education , Monument and Arts , and Religious Affairs“ eingesetzt ; für Oberösterreich hatte Major John D. Harti- gan neben seinen Aufgaben als „Administrative and Local Government Officer“ die Agen- den der Reeducation und des Wiederaufbaues des Bildungswesens übernommen.1154 Der restliche Personalstab der „Education Division“  – die US-Akten sprechen zu jener Zeit tatsächlich von einer „Division“, das heißt die Umwandlung in eine „Branch“ erfolgte womöglich erst in Österreich  – befand sich am 1. Juli 1945 hingegen nach wie vor in Verona , 1150 NARA II , RG 260 , Box 31 , Folder 252. USFA Historical File , Appendix „B“, History of Divisions of USACA , 1944–45 , [ Appendixes to USACA History from ist Inception to VE-Day , 1944–45 ] , 7. 1151 Ebd. 1152 NARA II , RG 260 , Box 31 , Folder 253. USACA Historical File , United States Allied Commission for Austria History. Part II , V-E Day to End 1945 , 232. 1153 George Albert Selke ( 1888–1970 ), erwarb 1926 sein MA-Diplom am Teachers College der Columbia University. Von 1934–1927 lehrte er an der University of Minnesota bevor er die nächsten 19 Jahre am dortigen St. Cloud State Teacher’s College unterrichtete , an dem er von 1927–1946 auch die Funktion des Präsidenten einnahm. Darüber hinaus war Selke in den Jahren 1935–1939 Direktor der „National Youth Administration“ für Minnesota. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er ab 1943 zunächst für die German Austrian Planning Unit ( SHAEF ) in London , nachfolgend in Italien. Nach interi- mistischer Übernahme USFA-Education-Agenden in Salzburg kehrte Selke 1946 in die USA zurück , wo er bis 1951 als Rektor der University of Montana fungierte. 1951 kehrte Selke nochmals in den Militärdienst zurück , diesmal in die US-Besatungszone in Deutschland , wo er im Rahmen der „High Commission für Germany“ ( HICOG ) die Aufgabe des stellvertretenden Leiters der US-„Education and Cultural Relations Divison“ übernahm und in dieser Funktion maßgeblich an der Ausarbeitung des Fulbright-Abkommens mit Deutschland beteiligt war. 1953 kehrte Selke in die USA zurück wo er u. a. Mitarbeiter von Landwirtschaftsminister Orville in der Kennedy-Adminstration wurde. Siehe : http:// www.monumentsmenfoundation.org/bio.php?id=271 [ Zugriff 19. 5. 2013 ]. 1154 Ebd., 233.
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Untertitel
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Autor
Christian H. Stifter
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
762
Schlagwörter
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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