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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Seite - 323 -
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323 Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung a. Eine Sonderkommission für die eigenen Bediensteten im „hierortigen Staatsamte“, für die Bediensteten der Staatstheaterverwaltung und die Verwaltungsstelle der Wiener Hochschulen sowie die Bediensteten aller dem Staatsamt unmittelbar unterstehenden „nicht schulmäßigen Institutionen aus Kunst und Wissenschaft“;1383 diese Sonderkom- mission gliederte sich wiederum in zehn Senate , für die auch Beisitzer von der Gewerk- schaft der öffentlichen Bediensteten vorgeschlagen wurden. b. Insgesamt acht Kommissionen für die „eigenen Bediensteten“ bei den Hochschulen. c. Zwei Sonderkommissionen beim Stadtschulrat für Wien , beim Landesschulrat für Nie- derösterreich , für die Lehrer an Mittel- , Haupt- und Volksschulen sowie an den übrigen öffentlichen Lehranstalten. d. Eine Sonderkommission bei der Staatstheaterverwaltung für das Personal der Staatstheater. Mit dieser Verordnung waren auch die Rektorate der Universitäten aufgefordert , entspre- chende Sonderkommissionen einzurichten. Die Sonderkommission I. Instanz innerhalb des „Staatsamtes für Volksaufklärung , für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten“ war selbst wieder in zehn Se- nate aufgeteilt.1384 Die Leitung des „Senats Nr. 2“, zuständig für „Wissenschaftliche Hoch- schulen und wissenschaftliche Institute“, hatte Sektionschef Dr. Otto ( „Baron“ ) Skrbensky inne , zu seinem Stellvertreter wurde Ministerialrat Dr. Hans Kenda ernannt.1385 und Forstwirtschaft , wo neun Senate die Entnazifizierung durchführten. Vgl. ÖSTA / AdR , Bestand 02 , BMfU , Sonderkommission 1945–1946 , Zl. 1078  – Pr. / 45 , 30. Dezember 1945 , 1. 1383 ÖSTA / AdR , Bestand 02 , BMfU , Sonderkommission 1945–1946 , Zl. 830 / Präs. / 1945 , Staatssekretär Fischer an den Liquidator der Einrichtungen des Deutschen Reiches in der Republik Österreich , Herrn Min. Rat Dr. W. Troll , 31. Oktober 1945 , 1. Kopie im Besitz d. Verfassers. 1384 „Senat Nr. 1“ im Staatsamt  – zuständig für das Staatsamt selbst , die Staatstheaterverwaltung und die Verwaltungsstelle der Wiener Hochschulen  – leitete Gen. Dir. Dr. Josef Bick ( Stellvertreter : Min. Rat Dr. Josef Musil ); „Senat Nr. 2“ im Staatsamt  – zuständig für Wissenschaftliche Hochschulen und wis- senschaftliche Institute  – leitete Sektionschef Dr. Otto Skrbensky ( Stellvertreter : Dr. Hans Kenda ); „Se- nat Nr. 3“, zuständig für die Kunsthochschulen , leitete Sektionschef Dr. Alfred Eckmann ( unter den Beisitzern befanden sich unter anderem Prof. Franz Schuster und Prof. Sergius Pauser ), den „Senat Nr. 5“ zuständig für den Stadtschulrat für Wien , Sektionschef Dr. Heinrich Gassner ( Stellvertreter war Sek- tionschef Dr. Edwin Zellwecker ); „Senat Nr. 6“, zuständig für den Landesschulrat für Niederösterreich , wurde ebenfalls von den beiden zuvor Genannten geleitet ( beide sozialdemokratische Reformer ), aller- dings in umgekehrter Hierarchie : den Vorsitz hatte Zellwecker , Gassner war Stellvertreter ; „Senat Nr. 7“ ( Kunsthistorisches Museum ) und „Senat Nr. 8“ ( Naturhistorisches Museum ) leitete beide Dir. Dr. Au- gust v. Loehr mit Dir. D. Hans v. Demel als Stellvertreter ; „Senat Nr. 9“, ( Österreichische Galerie , staat- liche graphische Sammlung Albertina , Museum für Völkerkunde und Museum für Volkskunde ), leitete ebenfalls Hans v. Demel und „Senat Nr. 10“, zuständig für die das Kunstgewerbemuseum und Staats- denkmalamt , Hofrat Dr. Konrad Thomasberger. ÖSTA / AdR , Bestand 04 , Bundeskanzleramt ( BKA ), Sonderkommission 1945–46 , Z. 2434 , Senatseinteilung , 10. November 1945 , 1. 1385 Dieser zahlenmäßig größte Sonder-Senat bestand aus ( ordentlichen und außerordentlichen ) Univer- sitätsprofessoren und setzte sich für alle Universitäten und Hochschulen und deren Fakultäten aus je-
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Untertitel
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Autor
Christian H. Stifter
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
762
Schlagwörter
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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