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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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357 Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung schungsstätte für germanisch-deutsche Volkskunde“ innerhalb der „Außenstelle Süd-Ost“ des NS-Ahnenerbes in Salzburg , Richard Wolfram ,1518 wiederbestellt wurde , oder der NS- Theaterwissenschafter Heinz Kindermann1519  – zunächst laut OSS-Bericht „not even re- commend for retention by Bundesministerium“1520  –, der trotz Negativ-Gutachtens des Li- teraturwissenschafters Oskar Benda ,1521 1954 wieder einen , nämlich „seinen“ Lehrstuhl1522 1518 1954 erlangte Richard Wolfram ( 1901–1995 ) die Venia legendi wieder , fünf Jahre darauf wurde er erneut zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt. Siehe : Albert Ottenbacher , Richard Wolfram , http://www.doew.at/thema/thema_alt/ns_wissen/wolfram/wolfram.html. Zu Wolframs Rolle in der NS-Zeit siehe im Detail : Olaf Bockhorn , „Die Angelegenheit Dr. Wolfram , Wien“. Zur Be- setzung der Professur für germanisch-deutsche Volkskunde an der Universität Wien. In : Mitchell G. Ash / Wolfram Nieß / Roman Pils ( Hrsg. ), Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus. Das Beispiel der Universität Wien , Göttingen 2010 , 199–224. 1519 Heinz Kindermann ( 1894–1985 ), rassenbiologischer Literatur- und Theaterwissenschafter , war 1919 zunächst gemeinsam mit Anton Lampa im von Otto Glöckel geschaffenen Volksbildungsamt des Un- terrichtsministerium tätig , lehrte 1926–1936 Literaturgeschichte in Danzig und übernahm dann als de- klarierter Anhänger des Nationalsozialismus 1942 das Theaterwissenschaftliche Institut in Wien. ÖVA , Konvolut „H. Kindermann“. Kindermann war , wie er selbst betonte , noch vor der „Machtübernahme in Danzig“ am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten. Siehe : Birgit Peter , „Wissenschaft nach der Mode“. Heinz Kindermanns Karriere 1914–1945. Positionen und Stationen. In : Birgit Peter / Martina Payr ( Hrsg. ), „Wissenschaft nach der Mode“ ? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaften an der Universität Wien 1943. 2. Aufl., Berlin 2008 , 32 ; zuletzt : Wolfram Nieß , Von den Chancen und Grenzen akademischer Selbstbestimmung im Nationalsozialismus : Zur Errichtung des Instituts für The- aterwissenschaft 1914–1943. In : Ash / Nieß / Pils ( Hrsg. ), Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus , a. a. O., 223–259. 1520 Siehe : Report of Quadripartite Sub-Committee on Denazification in Austrian Universities , 7. Septem- ber 1946. NARA II , RG 260 , Box 11 , Folder 68. Records of the Unites States Occupation Headquarters , World War II , USFA / USACA , Internal Affairs / Displaced Persons Division , Denazification Branch , General Records , 1945–50 , 1. 1521 Oskar Benda ( 1886–1954 ), promovierter Philologe ( Deutsch und Englisch ), ab 1925 Landesschul- inspektor für Wien , nach dem „Anschluss“ 1938 enthoben und mit gekürzten Bezügen in den Ruhe- stand versetzt. Nach 1945 lehrte Benda als ordentlicher Professor für Literaturwissenschaft und war Vorstand des Literaturwissenschaftlichen Instituts der Universität Wien. Das Gutachten Bendas vom Mai 1948 verhinderte zunächst die bereits geplante Wiederbestellung des „Hymnikers der Volkheit“, aber bereits 1954 konnte Kindermann wieder als Extraordinarius an die Universität zurückkehren ; 1959 wurde er zum Ordinarius ernannt. Siehe : Pfefferle / Pfefferle , Glimpflich entnazifiziert , a. a. O., 89. Der Teilnachlass zu Otto Benda befindet sich im Literaturarchiv der Österreichischen National- bibliothek in Wien. 1522 Der Lehrstuhl war , nach dem gescheiterten Plan zur Errichtung eines deutschen Nationaltheaters in Wien als „Erziehungs- und Forschungsinstitut“, auf anhaltendes Drängen Kindermanns durch Erlass des NS-Reichministers Rust am 19. Jänner 1943 neugeschaffen und Kindermann mit dem Lehrstuhl bzw. einer ordentlichen Professur betraut worden. Paul M. Delavos / Caroline Hefert , „Alltagsgeschäft“  – Daten und Fakten zur Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft. In : Peter / Payr ( Hrsg. ), „Wissenschaft nach der Mode“, a. a. O., 53.
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Untertitel
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Autor
Christian H. Stifter
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
762
Schlagwörter
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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