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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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611 Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar –akademische Freiheit mit Hindernissen as they follow their careeres in teaching , scholarship , or other professional work. [ … ] Perhaps their greatest immediate value was to destroy some of the stereotyped images that Europeans have of Americans ( just as Americans have stereotyped images of the Frenchman , the Norwegian , the German , the Italian ). No one could stay at Leopoldskron without realizing that the concep- tions of the American character held even by cultivated Europeans are vastly oversimplified if not downright misleading.”2578 [ Hervorhebung d. Verf. ] In seiner Eröffnungsansprache hielt Matthiessen ausdrücklich fest , dass es sich bei dem Seminar um keine Veranstaltung handle , die unter den Teilnehmenden doktrinär die „Pax Americana“ befördern solle , betonte aber gleichzeitig , dass diese intellek tuelle Zusammen- kunft vom Bekenntnis zu den Werten der amerikanischen Demo kratie getragen sei : „All of us come nonetheless with a strong conviction of values of American democracy [ … ]“.2579 Einer dieser Werte war aus Sicht der Veranstalter und der Seminar-Vortragenden2580 der freie Gedankenaustausch. In ihrem Erfahrungs bericht meinte die US-amerikanische Anthropologin Margaret Mead als eine der ersten Vortra genden in Schloss Leopoldskron hinsichtlich des strikt unpolitischen Charakters der Zusammenkünfte : “The Salzburg Seminar plan was a product of the sort of crossnational thinking on which it will be necessary to rely in constructing a more closely knit and more mutually intelligible world [ … ]. To make American civilization a genuine area of communication meant that the Semi- nar had to be strictly disassociated from any government or propagandic venture and that the content had to be cultural , and relatively free from political controversy.”2581 2578 Smith , The Salzburg Seminar , a. a. O., 34 f. 2579 Zit. nach : Schmidt , Civil Empire by Co-optation , a. a. O., 319. 2580 Dies waren 1947 : Margaret Mead ( American Museum of Natural History ), F. O. Matthiessen ( Har- vard ), Alfred Kazin , Vida Ginsberg ( New School of Social Research ), Richard Schlatter ( Rutgers ), El- speth Davies ( Sarah Lawrence ), Benjamin Wright ( Harvard ), Neil McDonald ( New Jersey College for Women ), Vasilly Leontieff ( Harvard ), Lyman Bryson ( Columbia ) und Walt Rostow ( Oxford ). 9. NARA II , RG 260 , EDU-DIV , Box 5. Martin F. Herz , American Legation , Vienna [ Draft Despatch ] , 1948 , Policy considerations in connection with the „Seminar on American Civili zation“ at Leopoldskron Castle , Salzburg , 1. 1948 bestanden die vortragenden „Faculty members“ aus folgenden Personen : Henry Nash Smith ( University of Minnesota ), Randall Jarrell ( University of North Carolina ), John Finch ( Dartmouth College ), Walter Johnson ( University of Chicago ), Thomas D. Clark ( University of Ken- tucky ), Robert Horn ( University of Chicago ), Wasilly Leontief [ sic ] ( Harvard University ), William G. Rice ( University of Wisconsin ), Talcott Parsons ( Harvard University ), James Johnson Sweeny ( Former curator of the Mueseum of Modern Art , New York ). Siehe : Recordings of the U. S. Department of State relating to the Internal Affairs of Austria 1945–1954 ( Mikrofilm-Bestand Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien ), Decimal File , Reel 6 , 1945–1949 , Report to the Secretary of State , Washington D.C., 21. Oktober 1948 , 2 f. 2581 NARA II , RG 260 , EDU-DIV , Box 5. Martin F. Herz , American Legation , Vienna [ Draft Despatch ] , 1948 , Policy considerations in connection with the „Seminar on American Civili zation“ at Leopoldskron Castle , Salzburg , 3.
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Untertitel
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Autor
Christian H. Stifter
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
762
Schlagwörter
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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