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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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In der Folge korrigierte der Junge Fehler der Mitarbeiter, die die Codes anderer nicht korrekt interpretiert hatten. McKenzie, der Lei- ter der Labore, befürchtete zwar, daß eines Tages jemand etwas sa- gen könnte wie: »Junge,das hier ist kein Spielplatz,geh nach Hause«. Die Studenten und Wissenschaftler akzeptierten den Jungen jedoch wegen seines ausgeprägten mathematischen Verständnisses.Zudem entwarf er Codes, von denen andere Wissenschaftler tatsächlich noch etwas lernen konnten. Peter Deutsch war einer der jüngsten Hacker der Welt.25 Der genaue Gegensatz zum Treiben in den MIT-Laboren waren die Arbeitsstätten von IBM. Sie waren voll von Mitarbeitern, die im An- zug und mit akkuratem Scheitel ihrem routinierten Arbeitsalltag nachgingen. IBM entwickelte sich zwar zum Marktführer im Compu- tergeschäft, aber aus der Sicht der Hacker waren die Rechner nicht fortschrittlich genug. Ihrer Meinung nach hatte nur das aggressive Marketing IBM den Erfolg eingebracht. Die Hacker suchten das Ge- spräch und wünschten sich die Möglichkeit der Kooperation mit den Entwicklern, um Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. IBM da- gegen fand die Vorstellungen der MIT-Hacker mit den Geschäfts- interessen nicht vereinbar. Ein Hacker sagte damals polemisch, wenn es nach IBM ginge, wäre die ganze Welt ein Programm in ei- nem Computer,zu dem nur einige wenige Zugang hätten.26 Die Antipathie der Hacker gegenüber regulierenden Institutionen zeigte sich jedoch nicht nur bei IBM. So galt in Deutschland die Telekom noch bis Mitte der 90er Jahre als Feindbild der Hacker. Da- mals unter dem Namen Deutsche Post noch ein staatliches Unter- nehmen, verbot sie die Benutzung von Modems, die keinen »Stem- pel« der Post trugen. Dabei unterschieden sich die »postzugelasse- nen« Modems in ihrer Ausstattung kaum oder gar nicht von anderen. Im Kreise der Hacker verbreiteten sich bereits in den 80er Jahren Anleitungen zum Eigenbau von Modems.Die technische Ausstattung der kommerziellen Modems war aus Sicht der Hacker ihr Geld nicht wert. Des weiteren war selbst die Nutzung von Telefonen untersagt, 153CRACKERETHIK152
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Titel
No Copy
Untertitel
Die Welt der digitalen Raubkopie
Autoren
Jan Krömer
Evrim Sen
Verlag
Tropen Verlag
Ort
Leipzig
Datum
2007
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Abmessungen
13.9 x 19.0 cm
Seiten
314
Schlagwörter
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Kategorien
Medien
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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