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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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verteidigen suchen.Es entstehen Gegenreaktionen,die beweisen sol- len, daß die Vorurteile nicht gerechtfertigt sind. Die Szene sieht sich selbst als eine von Außenstehenden unverstandene Gemeinschaft. In den eigenen Reihen werden daher für Außenstehende provokativ wirkende Slogans und Regeln entwickelt. Die Hackerethik und Grundsätze wie »Mit dem Computer kann man Kunst und Schönheit erschaffen«14 sind nur einige Beispiele hierfür.Diese Überzeugungen verbinden sich zu einer generellen Lebenseinstellung, aus der sich weitere Anschauungen und Bewegungen entwickeln: Die Subkultur wächst. Aus dieser Perspektive läßt sich auch verstehen, warum Anti- Raubkopierer-Kampagnen meist das Gegenteil bewirken. Die wich- tigste Erkenntnis in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, daß es sich bei einer Release Group eben nicht um Einzelgänger handelt, sondern um eine Gemeinschaft. FREUNDSCHAFT ZÄHLT Ein gesteigertes Selbstwertgefühl und die Mitgliedschaft in einer Subkultur mit festen Grundsätzen sind nicht die einzigen Motiva- tionsgründe für Szenemitglieder. Im Vordergrund stehen, wie in vie- len anderen Subkulturen auch,die Freundschaft und der Kontakt mit anderen Mitgliedern. Anders als in Kontaktbörsen im Internet, wo nach einer erfolgreichen Online-Begegnung der persönliche Kontakt im »realen Leben« gesucht wird,finden die Beziehungen in der Szene meist ausschließlich online statt. Online-Beziehungen und -Freundschaften wurden in den letzten Jahren von Soziologen weitgehend erforscht. Eine Untersuchung der Zeitschrift Monitor on Psychologyhat beispielsweise ergeben,daß 5,7% der Online-Chatter Symptome wie soziale Isolierung, Depression und Vereinsamung aufweisen. Sie verbringen laut der Analyse mehr Zeit online als im realen Leben.15 Derartige Studien sollen zeigen, daß im Online-Leben Dinge wie Freundschaft oder Liebe nur vorge- täuscht werden. Teilnehmer von Online-Beziehungen seien laut ei- 177RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE176
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Titel
No Copy
Untertitel
Die Welt der digitalen Raubkopie
Autoren
Jan Krömer
Evrim Sen
Verlag
Tropen Verlag
Ort
Leipzig
Datum
2007
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Abmessungen
13.9 x 19.0 cm
Seiten
314
Schlagwörter
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Kategorien
Medien
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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