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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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voraus, daß ausnahmslos jeder Schwarzkopierer die Software auch gekauft hätte.Das Ergebnis sind astronomische Summen,die der In- dustrie verlorengingen. Der Schaden für die deutsche Softwareindu- strie betrug 2004 laut BSA 2 Milliarden und 286 Millionen US-Dollar. Als 2004 öffentliche Kritik an den Berechnungen aufkam, sagte selbst der Chef der Forschungsabteilung der IDC, John Gantz, gegen- über der New York Times, daß die Rede vom »Verlust durch Raubko- pieren« nicht zutreffend sei.Er ziehe es vor,die Schadensangaben als »Verkaufswert der raubkopierten Software« zu bezeichnen. Schließ- lich könnten sich Computernutzer in ärmeren Ländern die Software oft gar nicht leisten.Vielleicht ein Zehntel der Schwarzkopien stelle tatsächlich einen verlorenen Kauf und damit einen konkreten Um- satzverlust dar.6 Die BSA nutzt indessen ihre Behauptungen zur politischen Einfluß- nahme. So werden Diskussionen über härtere Strafen für Schwarz- kopierer nicht unwesentlich von den BSA-Studien beeinflußt.Wenn Schwarzkopierer zu hohen Strafen verurteilt werden,selbst wenn sie kein Geld damit verdient haben, so ist meist die BSA mit ihren Stu- dien im Spiel.Als in England zwei Jugendliche wegen Urheberrechts- verletzung zu langen Haftstrafen verurteilt wurden,hatte der Richter die Auswirkungen von Softwarepiraterie in bezug auf die Zahlen als »katastrophal« bezeichnet.7 Weltweit betreibt die BSA aktive Lobbyarbeit und verwendet ihre beeindruckenden Zahlen, um Gesetzesanträge oder Verfahren zu untermauern.Bereits 2004 veröffentlichte die BSA ihre Studie just zu dem Zeitpunkt, als im amerikanischen Senat über einen Gesetzes- entwurf zur Verschärfung des Urheberrechts entschieden werden sollte. Kritiker befürchteten, die Schreckenszahlen der BSA könnten die Politiker zugunsten des Entwurfs beeinflussen. Noch im selben Jahr stimmte der US-Senat dem sogenannten »Pirate Act« (Protecting Intellectual Rights Against Theft and Expropriation) einstimmig zu.8 Da konkrete Angaben über Schwarzkopien fast ausschließlich von der BSA verbreitet werden,bestimmen ihre Berechnungen,so dubios 229AUFRUHR IM SYSTEM228
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Titel
No Copy
Untertitel
Die Welt der digitalen Raubkopie
Autoren
Jan Krömer
Evrim Sen
Verlag
Tropen Verlag
Ort
Leipzig
Datum
2007
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Abmessungen
13.9 x 19.0 cm
Seiten
314
Schlagwörter
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Kategorien
Medien
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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