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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Lokale Situierung | 101 relle Partizipationsdilemma, dass soziale Bewegungen selten repräsentativ sind, da sie „entweder nur selektive Bevölkerungsgruppen umfassen oder eine derart breite Basis haben, dass Teilinteressen innerhalb der Bewegung zu Tage treten“ (Lefenda, 2009: S. 243). 4.3 DIE STÄDTISCHE PERSPEKTIVE Zur Analyse von Cultural Governance bedarf es einer Auswahl konkreter Schauplätze bzw. Arenen von Governance. Die Auswahl von Städten ist zum ei- nen methodisch begründet, da eine möglichst hohe Dichte sozialer Phänomene deren Beobachtbarkeit begünstigt. Städte sind Schauplätze, an denen die Effekte von sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Prozessen auf Mak- roebene konkret und beobachtbar werden. „Mit der Würdigung des Situativen als eigendynamisch und strukturbildend gewinnen lokal operierende Forschungsme- thoden an Zulauf“ (Scheffer, 2002: S. 352). Aus diesem Grund sind Städte auch im Fokus von Forschungsprojekten im Bereich der Forschung zu Kulturorgani- sation (Dollereder, Kirchberg, 2016; Kirchberg u.a., 2017) und Cultural Gover- nance (Anheier, Raj Isar, 2012; Bálta Portolés u.a., 2014; Duxbury, 2014; Ponzi- ni, 2009). Darüber hinaus betonen ForscherInnen die kultur- und demokratiepolitische Be- deutung von Städten anhand folgender vielfältiger Aspekte: 1) Demokratiepolitische Relevanz: Städte sind zentral, wenn es um demokrati- sche Prozesse geht. Der Zugang zu Politik und Verwaltungsleistungen in der Stadt ist im Vergleich zu anderen politischen Ebenen (Land, Bund) we- sentlich bürgernäher (Schwalb, Walk, 2007). Im kommunalen Raum bieten sich Anlässe für zivilgesellschaftliches Engagement bzw. öffentliche Kritik besonders unmittelbar. Aus demokratiepolitischer Sicht wird die lokale Governance von Raymond Weber als „besonders privilegiert“ bezeichnet, da hier die AkteurInnen vermeintlich leichter zu mobilisieren sind. Städte sind Orte der Einübung von aktivem Bürgertum (active citizenship), Arenen der unmittelbaren Interessenskonfrontation. Hier wird interreligiöses und in- terethnisches Zusammenleben im Alltag organisiert (Weber, 2010: S. 8). Der kommunale Raum stellt sich daher als besonders geeignet für bürgerna- he Prozesse dar (Geißel, 2007). Auch die kulturelle Infrastruktur ist für BürgerInnen unmittelbar erreichbar. Dies umfasst eine räumliche und eine sachliche Nähe, die sich auch auf Kommunikationsebene niederschlägt:
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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