Page - 7 - in Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Abstract
Dieses Buch setzt sich mit dem Thema der Cultural Governance auseinander.
Ziel der Forschung ist es, komplexe Beziehungen im kulturpolitischen Steue-
rungshandeln analytisch zu durchdringen. Der Fokus der Analyse richtet sich
dabei zum einen auf Beziehungen zwischen individuellen und kollektiven Ak-
teurInnen auf der Mikroebene (PolitikerInnen, Kulturschaffende, MitarbeiterIn-
nen der Kulturverwaltung), die über symbolisch vermittelte und bedeutungsge-
nerierende kommunikative Handlungen interagieren. Zum anderen wird über ei-
ne Analyse von „Sozialen Welten“ – d.h. über ein Modell zur Analyse von Or-
ganisationen untersucht, wie Konflikte und Kompromisse in der Arena der Cul-
tural Governance entstehen.
Der pragmatisch-interpretative analytische Ansatz erweitert das Methoden-
repertoire der interpretativen Policy-Analyse um die Situationsanalyse nach
Adele Clarke als induktives bzw. Grounded-Theory-Verfahren. Zusätzlich wird
die Rechtfertigungstheorie nach Luc Boltanski und Laurent Thévenot als deduk-
tive Methode eingesetzt, um die argumentativen Prinzipien kommunikativer
Sprechhandlungen der kulturpolitischen AkteurInnen interpretativ zu analysie-
ren.
Ein kritischer Blick darauf, wie politische Ordnung über symbolische Inter-
aktion, konkreter gefasst als Aushandlung von Entscheidungen in komplexen
kulturpolitischen Bedeutungs- und Akteursbeziehungen, hergestellt wird, zielt
darauf ab, Macht- und Herrschaftsverhältnisse sichtbar zu machen, die potentiell
von einer normativen Cultural-Governance-Programmatik verdeckt werden. In
diesem Sinne werden Theorien, die den Zusammenhang von kommunikativem
Handeln und Demokratie beleuchten – von Hannah Arendt, John Dewey, Jürgen
Habermas und Chantal Mouffe – zur Erkenntnisgenerierung hinzugezogen. Spe-
zifische genderkritische Perspektiven in der Analyse tragen unter anderem Adele
Clarke und Donna Haraway bei.
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293