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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Ergebnisse der Analyse | 271 durch die Mitglieder von Beiräten, wirkt zusätzlich einer Verbreiterung des Dia- logs entgegen. Die Frage „Wer kann mitsprechen?“ Wird nicht über gleiche Zu- gangsberechtigungen zur Arena entschieden, sondern mit dem ExpertInnensta- tus, rhetorischem und strategischem Geschick und kulturell-kognitiven Voraus- setzungen (Erfahrungswissen) gepaart – zusätzlich zur strukturell und regulativ legitimierten Position als durch die politischen VertreterInnen ernannte bzw. ausgewählte Instanz. Die Integration Schweigender in Diskussionsprozesse (et- wa jener, die nicht über die rhetorischen und sprachlichen Voraussetzungen ver- fügen, die sich in keiner das Engagement legitimierenden Entscheidungsposition befinden) ist somit, so sie überhaupt versucht wird, ein herrschaftlich- paternalistischer Akt, der letztendlich kaum gelingt. Denn zum Sprechen aufge- fordert werden ist etwas anderes, als selbst das Wort zu ergreifen. 7.7 NORMATIVE KRITERIEN FÜR CULTURAL GOVERNANCE Die Grenzen zwischen den Sozialen Welten der PolitikerInnen, der Verwaltung und der Kulturbetriebe sind nicht gleichermaßen durchlässig oder rigide, sondern werden zwischen den Sozialen Welten wechselseitig konstruiert – mit unter- schiedlichen Ausgangsbedingungen. Die Grenzzonen können zu Konfliktgebie- ten werden, • wenn die Erwartungen auf Ebene der Verfahrensqualität etwa hinsichtlich dia- logischer Kommunikation zwischen PolitikerInnen und VertreterInnen des Kulturbereichs nicht erfüllt werden. Dies hat auch Auswirkungen auf die wahrgenommene Qualität der Inhalte bzw. Ergebnisse. • wenn die Politik nicht zuhört oder nicht antwortet (keine Reaktionsbereit- schaft, Schweigen als Machtinstrument) • wenn die Intervention in und die Steuerung von partizipativen Gremien und Formaten durch die Politik (bzw. auch die Verwaltung), etwa mit dem Argu- ment der Effizienz, als zu stark wahrgenommen wird • wenn die von der Politik vorgetragenen Argumente nicht fundiert sind (z.B. sich die Effizienz einer politisch intendierten Einsparung nicht messbar fest- stellen lässt) oder nicht wahrhaftig sind (Scheinargumente, Blenden), Verlust an Glaubwürdigkeit der Inhalte und der AkteurInnen • wenn Forderungen oder Empfehlungen von der Politik so umgedeutet werden, dass ihre Intention verloren geht (Vereinnahmung von Argumenten und Posi- tionen)
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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