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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Ergebnisse der Analyse | 231 Interviewperson aus der städtischen Kulturverwaltung (VERLI2) als sehr hoch eingeschätzt: „In einer Stadt musst du natürlich die ganzen ‚Opinionleaders‘ erreichen. Wenn du die nicht hast, dann kippt die Politik auch sofort, weil wenn der Politiker, der selber bei den Lions oder den Rotariern ist und seine Rotarierfreunde sagen, das ist ein Schas, was du da machst, dann ist er sofort weg. Dann kannst du als Kulturdirektor, Künstler oder Kultur- schaffender sagen, was du willst, weil das ist seine Community, wo er daheim ist und dort will er glänzen und nicht bei mir.“ (VERLI2) Abgesehen davon, dass sich auch hier wieder patriarchale Strukturen manifestie- ren, bieten diese hybriden bzw. intermediären Sozialen Welten Möglichkeiten, Entscheidungen informell durch persönliche Beziehungen zu beeinflussen, da in ihnen auch AkteurInnen aus unterschiedlichen Sozialen Welten – der Kulturver- waltung, der Kunst- und Kulturschaffenden, der Kulturbetriebe – zusammentref- fen, die sich in einem Milieu (Konstellation der häuslichen Welt (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 241)) bewegen. Der Modus des Zusammentreffens ist infor- mell, allerdings ist die gesellschaftliche Position entscheidend, um Teil dieser einflussreichen Minderheiten bzw. elitären Netzwerke zu werden. Eine Kulturverwaltung, die Interesse an einer kulturpolitischen Mitgestaltung der Stadt hat (Stichwort Kulturentwicklungplanung), ist daher noch vor einer Einbindung der Bevölkerung daran interessiert, die PolitikerInnen und ihr infor- melles soziales Umfeld für ihr Anliegen zu gewinnen – ansonsten könnte die Einbindung der Bevölkerung als „aufrühren“ (VERLI) und „rebellisch machen“ (ibd.) von Seiten der PolitikerInnen blockiert werden. Schließlich ist deren Kon- sens zu partizipativen Prozessen eine wichtige Voraussetzung, um die darin vor- geschlagenen Empfehlungen auch in politische Maßnahmen umzusetzen 7.3 DIE SOZIALE WELT DER KULTURBETRIEBE IN DER STADT Hier stellt sich in der Analyse zunächst die grundsätzliche Frage, ob überhaupt von einer Sozialen Welt der Kulturbetriebe gesprochen werden kann. Grundsätz- liche Bedingungen, die eine Soziale Welt bzw. Kollektivierung auszeichnen, sind für kommunale Kulturbetriebe in Städten mit der Größe von Linz und Graz nur in Ansätzen vorhanden. Dazu gehören eine zumindest punktuelle Koordina- tion, um zu gemeinschaftlichem Handeln (Interaktion, Aktivitäten) zu kommen, sowie ein Ethos bzw. gemeinsame Bewertungskriterien. In jedem Fall ist diese
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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