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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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242 | Cultural Governance in Österreich ternehmen keine Arena für die öffentliche Aushandlung von Entscheidungen (Deliberation als Entscheidungsmodus), das heißt für politisches Handeln als gemeinwohlorientierte gemeinsame Arbeit für die Kultur als res publica vor. 7.4 DIE SOZIALE WELT DER MITARBEITERINNEN DER STÄDTISCHEN KULTURVERWALTUNG Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der Kulturverwaltung ist in sich organi- siert in die Subwelten der hoheitlichen und nicht-hoheitlichen (privatrechtlichen) Verwaltung, hierarchisch und funktional ausdifferenzierten Abteilungen (Orga- nisationseinheiten) und – soweit vorhanden – städtischen Agenturen als Segmen- ten. Die Soziale Welt der VerwalterInnen ist der Welt der Politik einerseits un- terstellt (über die Weisungsgebundenheit als Teil der hoheitlichen Verwaltung), andererseits ist die Welt der Politik auf die inhaltlichen und methodischen Kom- petenzen der Welt der Verwaltung angewiesen. Bereits Max Weber beschreibt, dass die Machtstellung der Bürokratie darauf beruht, dass der „Nicht-Fachmann“ – der gewählte Politiker, die gewählte Politikerin – vom „Fachmann“ – der qua- lifizierten Beamtin, dem qualifizierten Beamten – abhängt (Weber, 1922: S. 129). Im Folgenden wird die Subwelt der KulturverwalterInnen genauer ana- lysiert. In den beiden untersuchten Städten Linz und Graz ist die jeweilige Abteilungs- leitung durch lange Amtsperioden gekennzeichnet: In Graz war ein Kulturamts- leiter von 2000 bis 2017 im Amt. In Linz amtierte ein Kulturdirektor zwischen 1990 und 2010. Der aktuell (2017) amtierende Kulturdirektor hat seine Position seit 2010 inne und war bereits zuvor in der Kulturdirektion des Landes Oberös- terreich tätig. Auf politischer Ebene amtierten in Linz seit Beginn der 1990er Jahre zwei ÖVP-Kulturstadträte (1991-2003, 2003-2017) und eine ÖVP-Kultur- stadträtin ab 2017. Durch die vergleichsweise langen Amtszeiten konnten sich in Linz Routinen in der Zusammenarbeit zwischen Kulturpolitik und Kulturverwal- tung einstellen. Umgekehrt amtierten in Graz zwischen 2000 und 2017 neun Kulturstadträte und eine Kulturstadträtin. In Verbindung mit der langen Amtszeit des Kulturam- tsleiters zeigt sich hier, dass sich die Verwaltung ad persona Kulturamtsleiter (mit den Worten einer interviewten Person aus der Grazer Freien Szene (KBG1) „die graue Eminenz, an dem kein Weg vorbei führt“) als stabile Soziale Welt gegenüber einer instabilen Welt der PolitikerInnen positionieren kann.
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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