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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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160 | Cultural Governance in Österreich teuren Zivilprozess gegen die BAWAG-P.S.K. um den 2007 abgeschlossenen Swap 4175.1 Die Sparmaßnahmen begründen sich also nicht nur aus steigenden Ausgaben etwa im Sozialbereich, sondern sind auch aufgrund von politischen Entscheidungen in der Vergangenheit entstanden. Vor dem Hintergrund des Streitwerts dieses Prozesses, der laut der BAWAG inklusive Zinsen und Ge- richtsgebühren bei € 530 Millionen liegt (APA/Der Standard, 2014: Nr. 3., Juni 2014) erscheint der in der Folge analysierte Konflikt um Sparmaßnahmen im Be- reich der nicht-gebundenen Subventionen, die insgesamt 2,0 % des Gesamthaus- halts umfassen, nicht als real effizient. Die Grundfrage im Hinblick auf die politisch debattierten Sparmaßnahmen im Kulturbereich, die nun im Detail analysiert werden, lautet also: Warum wird hier ein Streit inszeniert, dessen Ergebnis allenfalls symbolischen Wert hat? 6.2 DETAILLIERTE SITUATIONSANALYSE: ZEHNPROZENTIGE KÜRZUNG DER NICHT GEBUNDENEN SUBVENTIONEN IN LINZ In Linz stand im Frühjahr 2014 eine zehnprozentige Kürzung der nicht gebunde- nen Subventionen (mit Ausnahme der Zweijahresförderungen) in jedem politi- schen Ressort (d.h. nicht nur im Kulturbereich) zur Debatte – allerdings muss hier vorweg gesagt werden, dass sich die ‚Debatte‘ nur auf einen sehr kurzen Zeitraum beschränkte und die Kürzungen somit von Gemeinderatsseite ziemlich handstreichartig beschlossen wurden. Das Ergebnis dieses Entscheidungsprozes- ses bildet sich im Subventions- und Transferbericht 2014 ab. Es ging dabei im Kulturressort um unterjährige Förderansuchen für Projektmittel, die für Kultur- vereine und Kunst- und Kulturschaffende (die sogenannte „freie Szene“) rele- vant sind. Auslöser, sich mit dieser Situation zu beschäftigen, bot ein im Zuge meiner Forschung im Juni 2015 geführtes Interview mit einem Mitglied des Linzer Stadtkulturbeirats (KBLI) als Beratungsgremium der Stadt in künstlerischen und kulturellen Fragen. Das interviewte Mitglied formulierte, dass diese Förderkür- zungen politisch „handstreichartig“ innerhalb von drei Wochen im Frühjahr 2014 von der ersten medialen Ankündigung bis zur Beschlussfassung im Ge- meinderat abliefen, und unterstellte dabei politische Absicht: 1 Für einen Überblick zum SWAP-Prozess aus Perspektive der Stadt Linz siehe (Stadt Linz, 2017).
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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