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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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97 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Einleitung 1933 und 1938 in Österreich existierten. Damit soll ein Aspekt des zivilgesellschaftlichen Spielraums für literarisches Handeln beschrieben werden, auf den die AutorInnen zugreifen konnten. Es entsteht ein Bild äußerster Vielfalt, sie reicht von privaten Freundeskreisen mit bestimmten Ambitionen bis hin zu Dachverbänden, die nur Vereine als Mitglieder aufnahmen: a. Die Vielfalt wird besonders bei den Autorengruppen sichtbar.72 Es gab – literarische und musikalische Freundeskreise informeller Art ohne Vereinsstatut (z. B. Stelzhamer-Bund „Aus dá Hoamát“  – Gral-Bund  – Morold- und Südmark-Runde  – Leo- Stube  – Die Gruppe  – Henndorfer Kreis) und mit Vereinsstatut (Der Kreis). – Vereine, die eine literarische Gattung zu fördern trachteten  – neben den vielen nur partiell aufgenommenen Theatervereinen  – v. a. Drama und Lyrik (Das Sprungbrett  – Deutsches Theater  – Gesellschaft zur Förderung österreichischer Lyrik), Vereine, die der Mundartliteratur zugetan waren (Stelzhamer-Bund „Aus dá Hoamát“  – Reichsbund deutscher Mundartdichter Österreichs  – Bund oberösterreichischer Mundartdichter). – Vereine, die die Avantgarde versammelten (Junge Kunst  – Akademischer Verband für Literatur und Musik in Wien  – der Kabarett-Verein Bund junger Autoren Österreichs). – Vereinigungen, die eine physische Befindlichkeit als Voraussetzung für die Mit- gliedschaft nennen, wie z. B. das Geschlecht (der bereits 1885 gegründete Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien). – Vereine, die auf die regionale Herkunft der AutorInnen konzentriert waren, beson- ders häufig und wichtig sind jene, die das literarische Schaffen eines Bundeslands/ einer Stadt fördern wollten (fallweise traten sie auch als allgemeine Kulturvereine der Region hervor) und Gruppenbildungen von aus dem Ausland stammenden Kunst- schaffenden (Bund sudetendeutscher Künstler  – Schutzgemeinschaft emigrierter deutscher Schriftsteller in Wien). – Gruppenbildungen, die konfessionell ausgerichtet waren (Verband katholischer Schrift- steller Österreichs  – Litteratur-Verein „Maimonides“  – Verein für jüdische Geschichte und Literatur  – Leo-Stube  – Junge Kunst  – Histadruth iwrith  – Winfried  – Katholisch-deut- scher Germanistenverein  – Wiener literarischer Kreis). – Vereine, die im Rahmen der politischen „Versäulung“73 des österreichischen Vereins- wesens pointiert als Vorfeld-Organisationen der Parteien-fungierten74  – falls sie nach den Parteiverboten 1933/34 aufgelöst wurden, agierten sie oftmals bis 1938 getarnt oder im Untergrund (z. B. Arbeiterbühne Graz  – Deutscher Klub  – Bund der proleta- risch revolutionären Schriftsteller Österreichs  – Kampfbund für deutsche Kultur  – Reichs- verband Deutscher Schriftsteller  – Ring nationaler Schriftsteller Österreichs  – Vereinigung 72 Die Grenzen zwischen Autorengruppen und literarischen Gesellschaften sind speziell in den Regionen Österreichs außerhalb Wiens fließend, da diese kein so ausdifferenziertes literarisches System entwickelt hatten (siehe die Termini in Reallexikon der dt. Literaturwissenschaft. Berlin 1997  ff. und Baur00). 73 Fischer89. 74 Siehe die Beiträge in Brix/Richter00.
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Title
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Subtitle
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Author
Uwe Baur
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Size
17.3 x 24.4 cm
Pages
478
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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