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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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104 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 b. Einsetzung kommissarischer Leiter der kulturellen Institutionen „im Einvernehmen mit dem Unterrichtsministerium“, konkret mit Anton Haasbauer, der von Josef Bürckel für alle kulturellen Fragen der Ostmark beauftragt worden war und das Unterrichtsmi- nisterium liquidierte: Burgtheater (Mirko Jelusich),101 Theater in der Josefstadt (Robert Valberg), Ring österreichischer Bühnenkünstler (Robert Valberg), Österreichische National- bibliothek (Paul Heigl), RAVAG (Franz Pesendorfer), Wiener Staatsoper (Erwin Kerber), Wiener Philharmoniker (Wilhelm Jerger), Wiener Symphoniker, Gesellschaft der Musik- freunde, Österreichische Kunststelle (Rudolf Anton Haybach, bestätigt durch Haasbauer), Künstlerhaus, Akademie der bildenden Künste (Ferdinand Andri, Wilhelm Dachauer, Ale- xander Popp), Sezession, bei verschiedenen Verlagen, wie Österreichischer Bundesverlag (Karl Alexander Wilke), Paul Zsolnay (Hannes Dietl), Bermann-Fischer (Alfred Böhme) und Herbert Reichner (Alfred Böhme).102 c. Erst danach schritt das Landeskulturamt zur weniger erfolgreichen Besetzung ande- rer Vereine mit kommissarischen Leitern: Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs (BDSÖ, Max Stebich), Deutscher Schriftsteller- und Journalisten-Verband Österreichs (Max Stebich). Josef Bürckel stellte dieser Machtergreifung der NSDAP-Österreich bereits am 18.3. den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) entgegen und setzte am 28.3. den früheren Mitbewerber Stuppäcks Anton Haasbauer zum Generalbevollmächtig- ten für alle kulturellen Vereine, Verbände und Organisationen der Ostmark ein. Trotz dieser formal stärkeren Position war Haasbauer auf sich allein gestellt, er verfügte ja nicht über eine in der Illegalität eingespielte Infrastruktur wie Stuppäck. Dennoch machte er einerseits einige Maßnahmen des Landeskulturamtes rückgängig, speziell bei den finanziell zentralen Verwertungsgesellschaften, der Staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) und der Staatlich genehmigten literarischen Verwertungsgesellschaft (LVG), manches Mal bestätigte er zuvor eingesetzte Kommissare. Andererseits unterwarf der Stiko in Zusammenarbeit mit Haasbauer und Stebich alle literarischen Organisationen seiner Entscheidungsbefugnis. Für die Gleichschaltung des literarischen Lebens spielte die Verbundenheit von Stup- päck mit dem ehemaligen Geschäftsführer des BDSÖ Max Stebich die entscheidende Rolle. Stebich war synchron kommissarischer Leiter des BDSÖ (bestätigt durch Haasbauer), er sollte auf dem Gebiet der Schriftstellerorganisationen die Einführung der RSK-Gesetze in Österreich vorbereiten und wurde von Goebbels zum Geschäftsführer der provisorisch er- richteten österreichischen Geschäftsstelle der RSK ernannt. 101 Sachslehner85, 57  ff. 102 Schreiner80, 154  – Hall85, I, 358  f., 393–422  – Renner86, 266  – Amann96, 185.
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Title
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Subtitle
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Author
Uwe Baur
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Size
17.3 x 24.4 cm
Pages
478
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945