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https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945
6. Herausgabe der propagandistischen Organe:
Der Spiegel. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 1.1926 (Hg. Franz Gottinger)
Mitteilungen der Deutschen Kunstgemeinschaft. Wien: Deutsche Kunstgemeinschaft 2–3.1927–
1928
• Personen
Millenkovich Max Josef von
– Zampach von Potenstein Adele
Deutscher Klub
Wien [freigestellt, Selbstauflösung 1939]
• Quellen
Deutscher Geist in Oesterreich
– Morold40
– Rosar71
– Sachslehner85
– LAL46-N2
• Archive
– WStLA (Ver.kat. 3596/1924)
– ÖStA/AdR (GA Karl Anton Rohan
– 04 Stiko 33X/72; 04 Bürckel/Mat. 1620/44)
– BAB/BAP (49.01 Bd.1, AA Bd.33, 69270, fol.6)
Sitz: Johannesgasse 2, ab 1924 Wien 1, Hofburg; Kärntner Ring
Am 23.12.1907 suchten die Alldeutschen Richard Riedl (Sekr. der niederösterr. Handels- und Ge-
werbekammer, später Botschafter in Berlin) und der Arzt Dr. Adolf Kofend um Genehmigung des
überregional konzipierten Vereins an, am 10.1.1908 erhielten sie den Nichtuntersagungsbescheid.
Mitglieder konnten „nur Deutsche männlichen Geschlechtes sein“, als Zwecke werden „die Pflege
des deutschen Volkstums und die Schaffung eines gesellschaftlichen und geistigen Mittelpunktes
für seine Mitglieder“ genannt. Nach mehrfachen Statutenänderungen wurde 1924 der Arierparagraf
eingeführt.
Obmänner / bzw. Vereinsführer: Dr. Viktor Ohnhäuser, Richard Faber, Dr. Wilhelm R. v. Buchta
(1932), Dr. Carl Freiherr v. Bardolff (1932–37, 1938/39), Hofrat Dr. Alfons Langer (1937/38,
1939).
Der DK hatte engste Beziehungen zur Deutschen Gemeinschaft, die ab ca. 1928 den DK dominierte:
„Wer unter den Nationalen einen Namen hatte, war Mitglied“ (Rosar71, 38), er stellte in der Zeit zwi-
schen 1908 bis 1939 die Hälfte der amtierenden Rektoren der Universität Wien. In der Zeit der Illega-
lität der NSDAP und trotz der Teilnahme einiger Mitglieder am NSDAP-Julipusch von 1934 wurde er
dank seiner Vernetzung mit höchsten Kreisen und zur Beamtenschaft nur kurzfristig am 31.8.1934 ver-
boten, aber über Betreiben von Staatsrat Edmund Glaise v. Horstenau wieder zugelassen: Er entwickel-
te sich „zu einer als geselliger Verein getarnten Sammelstelle der nationalen Opposition“, die sich gegen
das Bestreben der Regierung Dollfuß richtete, sich von Deutschland abzusetzen. So fanden die meisten
Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft hier statt, ebenso die Dichterabende des ständestaatlich getarn-
ten Deutschen Theaters. Verein zur Förderung christlich-deutscher Bühnenkunst. Das Vortragswesen wurde
unterstützt von der Deutschen Gesandtschaft, NSDAP-Landesleiter Leopold empfahl am 14.11.1936,
dass hervorragende Persönlichkeiten des Deutschen Reiches ihre Vorträge nicht im Österreichischen
Kulturbund, sondern
– sofern sie kulturelle Belange betreffen
– im DK hielten (BAB/BAP, fol.
6). So
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Title
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Subtitle
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Author
- Uwe Baur
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Size
- 17.3 x 24.4 cm
- Pages
- 478
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271