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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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149 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z etwa Heinz Kindermann, der am 9.3.1937 dort über „Das Schrifttum als Ausdruck des Volkstums“ sprach (H.  K.: Kampf um die deutsche Lebensform. Wien 1941, 11–19), kurz danach Erwin Guido Kolbenheyer oder unmittelbar vor dem „Anschluss“ Hans Friedrich Blunck am 4.3.1938 (→Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs). Nach Max v. Millenkovich war der DK „das Hauptquartier der tätigen Nationalsozialisten gewesen“ (Morold40, 316), auch der ab 1933 im Bereich von Verbots- und Empfehlungslisten aktive Karl Wache war Mitglied. Der DK war kein spezifisch literarischer Verein, hatte aber auch für die deutschnationalen Schrift- steller als Treffpunkt und Veranstalter einen zentralen Stellenwert, bis zu 23 Schriftsteller sind Mit- glieder gewesen. Etwa 200 Mitglieder nahmen am 11.3.1938 am Aufmarsch der SA vor dem Bun- deskanzleramt teil. Er fiel nach dem „Anschluss“ zunächst nicht unter die Kontrollmaßnahmen des Stiko, verlegte seinen Sitz an den Kärntner Ring, bekam nur nominell einen kommissarischen Leiter (Alfons Langer) und sollte  – eine rare Ausnahme  – seinen Vereinsführer selbst wählen, bedurfte dazu aber der Zustimmung der NSDAP. Am 22.7.1938 wurde er zwar freigestellt, nach dem Wegfall des Schutzes durch Seyß-Inquart, der nach der Durchführung des Ostmark-Gesetzes entmachtet war, wurde der als „Nebenregierung“ betrachtete Verein durch Bürckel verboten, löste sich aber nomi- nell selbst am 20.10.1939 auf, da seine Zielsetzung mit der „Wiedervereinigung“ erreicht sei (VB, Wien 21.10.1939  – Gl.  Bürckel an den DK ÖStA/AdR 04 Bürckel/Mat. 1620/44). Das nicht un- beträchtliche Vermögen ging an die NSDAP, Gauleitung Wien (RM 25.830). Aus einem Schreiben der NSDAP Wien geht hervor, dass der DK „bekanntlich über Veranlassung des Gauleiters seine Tätigkeit einstellen musste“ und er dagegen „beim Führer Einspruch erhoben“ habe (ÖStA/AdR GA Karl Anton Rohan 3.3.1940). In diesem Zusammenhang wurden anscheinend Erhebungen einge- leitet (vgl. ebda.). Mitglieder: 1938 zählte der DK „über 1000 Mitglieder, die sich vorwiegend aus akademischen und Künstlerkreisen zusammensetzen, aber auch Gewerbetreibende und Kaufleute in ihrer Mitte haben“. Nach dem Anschluss kamen fünf Minister der Regierung Arthur Seyß-Inquart aus dem Verein, der Gauleiter von Niederdonau Hugo Jury, der neue Wiener Bürgermeister Hermann Neubacher, der neue Unterrichtsminister Oswald Menghin, der neue Direktor des Burgtheaters Mirko Jelusich und der Landesleiter der RSK-Österreich Karl Hans Strobl. Organ: Mitteilungen des Deutschen Klubs in Wien 1913–1939 (LAL46-N2: ab 1945 verboten) Lit.: Rosar71, 37–45; Sachslehner85, 42, 53  f. Archiv: Mitgliederliste des DK ist eingeordnet in die Gauakten des AdR 04. Nachfolger 1957 Neuer Klub (Wien, Salzburg)  – vgl. Linda Erker, Andreas Huber, Klaus Taschwer: Von der „Pflegestätte nationalsozialistischer Opposition“ zur „äußerst bedrohlichen Nebenregierung“. In: Zeitgeschichte 44.2017, H.2, 78–97 • Personen Brandl Franz  – Buschman Carola  – Frauenfeld Alfred E[duard]  – Greinz Hugo  – Jelusich Mirko  – Menghin Oswald  – Millenkovich Max Josef von  – Rohan Karl Anton Prinz  – Sperl Hans  – Strobl Karl Hans  – Wache Karl Deutscher Kulturbund (Österreich) Vorstufe zu Kampfbund für deutsche Kultur (1929)
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Title
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Subtitle
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Author
Uwe Baur
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Size
17.3 x 24.4 cm
Pages
478
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945