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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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210 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 • Bibliotheken Wienbibliothek: B 153174 Sitz: Wien 4, Viktorgasse 12A (1936)  – Wien 19, Bellevuestraße 19 Die Erfahrung des Ersten Weltkrieges löste humanitäre, der Völkerversöhnung und der Pressefreiheit verpflichtete zivilgesellschaftliche Gegenbewegungen aus. Nach der Gründung des P.E.N.-Interna- tional im Jahre 1921 in London beantragte  – unter der Schirmherrschaft Arthur Schnitzlers  – am 5.7.1924 Grete Urbanitzky die Genehmigung des Wiener P.E.N.-Clubs (Proponenten bei Rocek00, 37  f.), der Nichtuntersagungsbescheid wurde am 28.7.1924 ausgestellt. Nach seiner durch die na- tionalsozialistischen Verfolgungen in Deutschland ausgelösten Spaltung gab sich der Verein am 4.6.1936 als Sektion des P.E.N.-International den Namen Österreichischer P.E.N.-Club. Der Vorstand setzte sich bis 1933 aus dem Präsidium (Gründerin Grete Urbanitzky, Ehrenpräsident Arthur Schnitzler bis 1931, Felix Salten 4.6.1932–27.6.1933 und wechselnder geschäftsf. Präsident) sowie einem Ausschuss bzw. Vorstand mit starker Fluktuation der Mitglieder zusammen. Geschäftsf. Präsidenten: Raoul Auernheimer (1924–Okt.1927), Felix Salten (1927–7.6.1932), Guido Zernatto (1934), Hans v. Hammerstein-Equord (4.5.1936–11.3.1938) Ehrenpräsidenten: Arthur Schnitzler (bis 21.10.1931), Felix Salten (8.6.1932–27.6.1933) Vertreter im P.E.N.-International: 1930: Hermann Bahr, Sigmund Freud, Josef Redlich, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Grete Urbanitzky, Franz Werfel, Anton Wildgans, Stefan Zweig Zwischen 1933 und 1936 gab es nur ein Treuhandkomitee, danach bis zur Auflösung eine den  – be- reits am 4.12.1933 beschlossenen, aber erst am 27.1.1936 genehmigten  – neuen Statuten entspre- chende Vereinsführung. Die Freunde des Österreichischen P.E.N.-Clubs waren nicht als Verein konstituiert, sie wurden persön- lich gem. § 9 der Statuten v. Juni 1936 als fördernde Mitglieder aufgenommen. Mitglieder (u. a. lt. Renner85, 154): 59 (1924), 150 (1928), 200 (1933), 147 (Ende 1933).  – Vgl. Mitgliederliste von 1959 in: Österr. P.E.N.-Club. Bibliographie seiner Mitglieder. 2., verb. u. erw. Aufl. bearb. v. Johann Gunert. [Wien 1959]  – Rocek00. Die 1931 mit dem Tod Arthur Schnitzlers durch den Beitritt katholischer und/oder nationaler Au- toren einsetzende politische Fraktionierung der Mitglieder (Huber90, 175) des „unpolitischen“ Ver- eins  – nach Amann84, 18 eine noble „Bankettgesellschaft“  – geriet angesichts der die geistige Freiheit in Deutschland insbesondere nach der „Machtergreifung“ Hitlers am 30.1.1933 beseitigenden Maß- nahmen in offenen Konflikt und trug wesentlich auf repräsentativer Ebene zur Spaltung des österrei- chischen literarischen Systems bei, die nach der Okkupation 1938 abgeschlossen wurde. Chronologie der wichtigsten Ereignisse ab 1932: April 1932 Felix Salten und Grete Urbanitzky bitten telegraphisch Reichspräsident Paul v. Hinden- burg lediglich um Milderung der Gefängnisstrafe für Carl v. Ossietzky. 7.6.1932 Salten tritt als geschäftsf. Präsident zurück, bleibt aber Ehrenpräsident. 14.4.1933 Die Wiener Arbeiterzeitung veröffentlicht die den Bücherverbrennungen vom Mai d.  J. zu Grunde gelegten „Zwölf Thesen wieder den undeutschen Geist“ und berichtet von der Planung der Bücherverbrennungen seitens der Deutschen Studentenschaft. 23.4.1933 Nach der „Gleichschaltung“ des SDS und der Sektion für Dichtung in der Preußischen Akademie der Künste erfolgt die nationalsozialistische Neubesetzung des Vorstands im P.E.N.- Club, Deutsche Gruppe (Barbian95, 80–88), Ausschluss jüdischer und antifaschistischer Mitglieder, Unterordnung unter die außenpolitischen Interessen Deutschlands.
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Title
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Subtitle
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Author
Uwe Baur
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Size
17.3 x 24.4 cm
Pages
478
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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