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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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211 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 10.5.1933 Bücherverbrennungen in Deutschland, die auch österreichische AutorInnen betreffen. 21.5.1933 Vorstandssitzung, auf der die „stillschweigende“ Haltung der österr. Delegation am kommenden P.E.N.-Kongress in Ragusa/Dubrovnik gegenüber den repressiven Vorgängen in Deutschland beschlossen wird. Friedrich Schreyvogl kündigt an, dass in dem „Augenblick, wo sich die österreichische Delegation gegen Deutschland wendet, […] alle nationalen und katholischen Autoren an einem Tage austreten“ (Huber90, 361). 26. 5.1933 Verbot der Kommunistischen Partei Österreichs. 27.5.1933 Die Vereinigung sozialistischer Schriftsteller appelliert an Hugo Sonnenschein-Sonka, in Ragusa ‚mannhaft und hilfreich für die verfolgte deutsche Literatur‘ einzutreten. 25.–28.5.1933 11. Kongress des P.E.N.-International in Ragusa (österr. Delegierte Felix Salten, Grete Urbanitzky; weitere österr. Teilnehmer: Wolfgang Burghauser, Egon Conte Corti, Franz  Th. Csokor, Oskar Maurus Fontana, Paul Frischauer, Wladimir Hartlieb und seine jüdische Frau Berta Nussbaum-Hazay, Rudolf Lothar, Joseph Matl, Leon Schalit, Hugo Sonnenschein-Sonka, Paul Stefan, J.  E. Strom, Friedrich Torberg, Alma St. Wittlin-Frischauer, Heinrich Eduard Jacob (Huber90, 185). Grete Urbanitzky solidarisiert sich  – gegen den Wiener Beschluss vom 21.5.  – mit den Vertretern des nationalsozialistischen Deutschland, Hugo Sonnenschein greift Deutschland an, die deutschen Delegierten und Grete Urbanitzky verlassen die Sitzung. 19. 6. 1933 Verbot der NSDAP in Österreich. 27.6.1933 Generalversammlung in Wien: Annahme einer von Fritz Brügel, Rudolf Jeremias Kreutz und Leon Schalit formulierten Resolution (vgl. weiters Soonim Shin in Zwischenwelt 33.2016, H.  4 und 34.2017, H.  1–2), die sich gegen die diktatorische Literaturpolitik in Deutschland richtet (unterstützt von 25 Autoren, s. Rocek00, 132). Die Folge ist der sukzessive Austritt von 46 deutschnationalen aber auch katholischen, mit dem gegenwärtigen Deutschland sympathisierenden Autoren unter der Führung Robert Hohlbaums, die sich u. a. im Kampfbund für deutsche Kultur zusammengeschlossen hatten (Liste und Chronologie der Austritte bei Renner86, 292  f.) und der drohende Zerfall des Vereins durch den Verlust von sechs Vorstandsmitgliedern. Strategisch wurde die Sprengung des PEN durch die von Hohlbaum im VB Berlin publizierte Liste österreichischer AutorInnen (Die deutsche Dichtung Österreichs, Hohlbaum33), die noch hohe Funktionäre des „Ständestaats“ und spätere Emigranten einschloss (Sonnleitner89), vorbereitet. 23.7.1933 Außerordentl. Generalversammlung in Wien: Nach dem Rücktritt des bisherigen Vorstands wird ein Treuhandkomitee bestellt (Vors. Felix Salten; Rudolf List, Oskar Maurus Fontana, Hans Nüchtern, Felix Costa), das die Geschäfte weiterführen und neue Statuten ausarbeiten sollte. Mit Ausnahme Fontanas treten dessen Mitglieder am 26.9. zurück. Die Geschäftsführung übernimmt Julius Bauer, Sekretär Leon Schalit. 28.9.1933 Kundgebung in Berlin für die deutschen Schriftsteller in Österreich durch den P.E.N.- Club Deutsche Gruppe, es sprechen Hans Hinkel, Hanns Johst, Edgar v. Schmidt-Pauli und Grete Urbanitzky (die dorthin übersiedelt, 1935 nach Paris; BAK R56I/102, fol.  65). Verlust des deutschen Absatzmarktes und Sanktionen gegen die sich nicht mit Deutschland solidarisierenden Schriftsteller sind die Folge (s. Schwarze Liste33  – Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums 1935, LSUS35). Ende Sept. 1933 Aufnahme eines Teils der nach Ragusa aus dem PEN ausgetretenen Mitglieder in die Deutsche Gruppe des P.E.N.-Clubs: Egon Corti alle Catene, Hans v. Hammerstein-Equord, Wladimir Hartlieb, Theodora Meynert, Klaus Peter Novottny (förderndes Mitgl.), Mia Passini (Schwägerin von G. Urbanitzky), Erika Spann-Reinsch, Karl Hans Strobl, Karl Toth, Grete
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Title
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Subtitle
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Author
Uwe Baur
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Size
17.3 x 24.4 cm
Pages
478
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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