Page - 267 - in Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Image of the Page - 267 -
Text of the Page - 267 -
267
© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z
benssorge Hilfe und Beistand geboten wird“ (Statuten von 1892, § 2). Er unterstützte auf Grund
seiner Wohlhabenheit und besten Vernetzung – er war der reichste Zweigverein – vielfach AutorIn-
nen und ihre Angehörigen durch Ehrengaben. Diese Zielsetzung deckte sich nur zum Teil mit jener
des bereits zuvor gegründeten Journalisten- und Schriftsteller-Vereins „Concordia“, der sich nicht nur
durch seine Verankerung im Pressewesen und seine Maßnahmen grundsätzlich unterschied: Er war
nicht wie der Zweigverein ein mildtätiger „Wohltätigkeitsverein“, sondern schuf gemeinnützige In-
stitutionen.
Neben den u. a. Personen erhielten u. a. Karl Beck, Ferdinand v. Saar, Adalbert Stifter, Peter Alten-
berg, Felix Braun, Albert Ehrenstein, Alfred Polgar und Angehörige von Ludwig Anzengruber, Franz
Stelzhamer und Ferdinand Kürnberger Ehrengaben.
Der durch vielfache Schenkungen und Übertragung von Tantiemen wohlhabende Verein stiftete
auf der Basis der Erbschaft des reichen Buchhändlers Adolf Mejstrik den Mejstrik-Preis für Lyrik
(1920–28), den im ersten Jahr so konträre Lyriker wie Ottokar Kernstock und R.
M. Rilke erhielten,
spätere Preisträger waren Franz Karl Ginzkey, Max Mell, Börries von Münchhausen, Agnes Miegel,
Albrecht Schaeffer, Margarete Weinhandl, Leopold Hörmann und Hermann Hesse. Der Verein ver-
teilte auch den Preis des Ebner-Eschenbach-Fonds (1911–1933), den ersten speziell für Frauen gedach-
ten Literaturpreis.
Der Stiko beauftragte Max Stebich mit der kommissarischen Leitung, verfügte bereits am
28.7.1938 die Auflösung und Überführung des Vereins (keine Stiftung!) in die Deutsche Schillerstif-
tung innerhalb der RSK, mit der Auflage, das Vermögen in der Höhe von RM 6.326 sei für Schrift-
steller der „Ostmark“ zu verwenden. Der Verein wurde am 1.12.1938 gelöscht.
Obmänner: Ludwig Lobmeyr, Anton Bettelheim (1900–1930), Wilhelm v. Weckbecker (1930–
1935), Guido Zernatto (1935–1938).
Vorstand bis zur Auflösung: Obmann Hans Freiherr v. Hammerstein-Equord, Schriftführer Josef
Böck-Gnadenau
Zweigvereine in der Steiermark (StLB Vereinsarchiv) und in Salzburg.
• Personen
Berger Gisela von – Cloeter Hermine – Ginzkey Franz Karl – Graedener Hermann – Handel-Mazzetti
Enrica von – Lindner Hans – Stockert-Meynert Dora von – Spann-Reinsch Erika – Steiner-Wischenbart
Josef
– Wieser Wilhelmine
Winfried
Katholische Vereinigung deutscher Schriftsteller.
Wien [aufgelöst 1938/39; Name zuvor Christlich-deutsche Schriftstellervereinigung Winfried (1932–34)]
• Quellen
Dietzel/Hügel88 – Fischer89 – Kürschner32 – Kürschner34 – Kürschner37/38 – Pawlowsky/Leisch/
Klösch04
• Archive
– ÖStA/AdR (04, Stiko (kein Akt vorh.)
– Bürckel/Mat. Gz. 327385/36?)
– WStLA (Ver.kat., kein Akt vorh.)
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Title
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Subtitle
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Author
- Uwe Baur
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Size
- 17.3 x 24.4 cm
- Pages
- 478
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271