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Einführung
Und solle er (wie auch alle andere deß stiffts beambte) sich errinneren,
daß sie beÿ einer geistlichen herrschaft sich befünden, alwo etwaß
mehr ehrbahrkeit und eingezogenheit erfordert wird, dan sonsten.1
Einführung
1. Einleitung und Forschungsstand
Die von der Verwaltung im weitesten Sinn produzierten Quellen bilden
heute den Grundstock der meisten Archive.2 Trotz der guten Überlieferung
fristen die Verwaltungsgeschichte und die mit ihr verwandten Disziplinen,
die Verfassungs- und die Behördengeschichte, – so der Befund von Michael
Hochedlinger – ein Dasein als »Stiefkinder der Forschung«, wofür er neben
dem allgemeinen Trend zur Fragmentierung der Forschungsgebiete vor al-
lem die »Abneigung weiter Teile der Geschichtswissenschaft gegen quellen-
nahe Kärrnerarbeit«, die für die Erforschung dieser Themen unumgänglich
sei, verantwortlich macht.3
Betrachtet man die gängigen Handbücher zur Verfassungs- und Verwal-
tungsgeschichte, so trifft diese Feststellung in besonderem Ausmaß auf die
grundherrschaftliche Verwaltung zu.4 Obwohl die Grundherrschaften in
der Frühen Neuzeit mangels eigener Unterbehörden des Staates und der
Länder quantitativ den umfangreichsten Teil der obrigkeitlichen Verwal-
tung abdeckten und die Herrschaftsverwaltungen schließlich in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts zunehmend selbst in funktionaler Hinsicht
im Sinne einer Auftragsverwaltung als unterste Instanz in das staatliche
Verwaltungsgefüge inkorporiert wurden,5 wird dieser Bereich in den meist
von Rechtshistorikern als Lernbehelf konzipierten Handbüchern entweder
1 Instruktion für den Geschirrmeister, Nr. 141 , § 2.
2 Jedenfalls trifft dies auf Herrschaftsarchive zu: Trinks, Bestände 66–72; zu den herrschaftli-
chen Quellen siehe Knittler, Herrschaft und Gemeinde 378–389.
3 Hochedlinger, Stiefkinder 384–389, Zitat 384; ders., Verfassungs-, Verwaltungs- und Behörden-
geschichte 21–23. Vgl. auch dessen lesenswerte Polemik: ders., Ende 91–104. Die schwierige
Situation der Verwaltungsgeschichte spiegelt sich auch in der Juristen- bzw. Archivarsaus-
bildung wider: Neschwara, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 135–159; Csendes, Verwal-
tungs- und Behördengeschichte 179–183.
4 Vgl. Winkelbauer, Gundaker 5–7.
5 Löffler, Grundherrschaftliche Verwaltung, Staat und Raum 123–129; ders., Verwaltung der
Herrschaften und Güter 99–108; ders.; Auswirkungen 195–197.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Title
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Subtitle
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Editor
- Josef Löffler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 876
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848